2.Petrus 2
2 Peter 2 Kingcomments Bibelstudien

Beispiele des Gerichtes Gottes

2Pet 2,1. Im Gegensatz zu den echten Propheten, die von Gott getrieben wurden, weist Petrus nun auf Propheten hin, die vom Teufel getrieben wurden, die falschen Lehrer. Alles, was von Gott kommt und daher gut ist, ahmt der Teufel nach. Die falschen Propheten sind das Unkraut, das sehr dem Weizen ähnelt (Mt 13,24; 25). Sie befanden sich unter dem Volk Gottes, unter dem Petrus seinen Dienst tat. Vor ihnen warnt er die Gläubigen. Falsche Propheten und falsche Lehrer sind keine neue Erscheinung. Sie waren auch früher unter dem Volk Gottes (Jer 23,11-21). Sie setzen ihr Werk in den vielen falschen Lehrern fort, an denen das Christentum inzwischen reich ist.

Es gibt heute nicht wenige Menschen, die sich als Propheten ausgeben und sich dabei als Lehrer hervortun. Falsche Lehrer haben unter den Christen Eingang gefunden, weil das Wort Gottes nicht oder kaum gelesen wird. Das liegt daran, dass viele Christen kein Leben aus Gott haben, und solche, die zwar Leben aus Gott haben, das Wort Gottes aber nur schwierig finden. Das gilt besonders für das prophetische Wort. Deshalb achten sie nicht darauf (2Pet 1,19). Wer nicht weiß, was Gottes Wort über die Zukunft sagt, ist eine leichte Beute für falsche Lehrer, die eine schöne Zukunft auszumalen wissen. Dafür lassen sie sich auch bezahlen (Mich 3,5). Falsche Lehrer verdrehen das Wort Gottes und geben den biblischen Begriffen eine andere Bedeutung. Sie sagen das, was die Menschen gern hören wollen (Jer 5,31). Ihre Botschaft passt sehr gut zu den Menschen, die nur für das Hier und Heute leben; sie hören gern darauf (2Tim 4,3; 4).

Diese falschen Lehrer sind darauf aus, „Verderben bringende Sekten“ einzuführen (vgl. Apg 5,17; Apg 26,5; 1Kor 11,18). Mit ihren Lehren säen sie immer Zwietracht und Spaltung, weil sie nie auf den Herrn Jesus hinweisen, sondern immer nur auf ihre eigene Ehre und ihren Ruhm bedacht sind. Sie suchen unbefestigte Seelen und gewinnen sie durch ihre Verderben bringenden Lehren. So sammeln sie Menschen um sich und lösen diese Menschen aus der Gemeinschaft der Gläubigen heraus, der sie zuerst angehörten. Sektenbildung ist ein Werk des Fleisches und nicht des Geistes (Gal 5,19; 20). Darin liegt der Keim des Verderbens.

Falsche Lehrer gehen nicht öffentlich zu Werke, sondern arbeiten im Geheimen. Das zeigt, dass sie mit Werken beschäftigt sind, die zur Finsternis gehören. Solche Werke vertragen das Licht nicht. Sobald du merkst, dass jemand dich auf geheimnisvolle Art dazu bringen will, seine Ideen anzunehmen, beispielsweise über Gemeindegründung, dann sei auf der Hut. Prüfe alles, was auf dich zukommt, anhand des Wortes Gottes. Frage dich auch, ob das Neue der Autorität des Herrn Jesus gerecht wird. Ein weiteres Merkmal eines falschen Lehrers besteht nämlich darin, dass er den Gebieter verleugnet, der ihn erkauft hat. Er gibt sich zuerst den Anschein, als würde er das tun, was sein Gebieter sagt, doch bald wird sich zeigen, dass er insgesamt nicht mit Ihm rechnet.

Dass er vom Gebieter erkauft ist, bedeutet nicht, dass er ein Gläubiger ist. Er ist zwar erkauft, aber nicht erlöst. Dem Herrn Jesus gehört das Universum und alles, was sich darin befindet, auch die Menschen. Er hat die Welt durch sein Werk am Kreuz erkauft, um den Schatz zu besitzen, der darin verborgen war (Mt 13,38; 44). In gleicher Weise hat Er Macht über alles Fleisch, das sind alle Menschen. Diese Macht gebraucht Er, um denen, die der Vater Ihm gegeben hat, ewiges Leben zu geben (Joh 17,2). Die Autorität des Herrn Jesus ist unbegrenzt, doch das beachten diese verkommenen Leute nicht. Durch ihr verdorbenes Handeln werden sie sich selbst plötzlich ein schnelles und angemessenes Verderben zuziehen. Es ist ein Verderben, das sie sich selbst bereiten (Röm 9,22). Sie ziehen das Gericht gleichsam auf sich herab. Jetzt leugnen sie noch die Rechte, die ihr Richter an sie hat; doch dann wird Er sie richten.

2Pet 2,2. In ihrem Gefolge auf dem Weg des Verderbens gehen viele mit. Ihre ausschweifende Lebenseinstellung und Lebensweise sind für die Massen sehr attraktiv. Du brauchst dich vor niemand zu verantworten. Du kannst deinen Leidenschaften folgen und ihnen freien Lauf lassen. Das Beispiel der falschen Lehrer zeigt das. Das ist die Wahrheit, wie sie sie gern hören und erleben wollen. Weg mit diesem engstirnigen Denken kleinkarierter Christen, die sich durch die Bibel als knechtende Norm für ihr Leben leiten lassen. Sie können zwar auch selbst lesen, und dann lesen sie nirgends, dass Gott verbietet, dass man sich herrlich ausleben kann. Die Liebe sei aus Gott und solle ohne Einschränkung genossen werden. Beschränkungen seien menschliche Erfindungen. Der Mensch sei ein freies Wesen, so sagen sie.

Dass durch diese Denk- und Handlungsweise der Weg der Wahrheit verlästert wird (vgl. Röm 2,24), kommt ihnen nicht in den Sinn, oder es interessiert sie nicht. Mit dem „Weg der Wahrheit“ ist die ganze christliche Wahrheit gemeint, sowohl im Blick auf die Lehre als auch auf das Leben. Ungläubige halten nichts von der Wahrheit Gottes und spotten darüber, weil Christen, die mit Normen und Werten prahlen, die Wahrheit Gottes mit Füßen treten.

2Pet 2,3. Ihr ausschweifendes Leben zeigt sich in ihrer Habgier. Nicht nur ihre Handlungen sind verdorben, auch innen sind sie voller Verderben. Sie sind darauf aus, ihren Anhängern alles Geld aus der Tasche zu ziehen. Durch raffinierte Argumente, die sie sich vollständig aus den Fingern saugen, machen sie ihre Nachfolger zu ihren Opfern. Diese arglosen Menschen werden systematisch ihrer Persönlichkeit und ihres Besitzes beraubt. Für falsche Lehrer gibt es keine Menschlichkeit. Sie sind Raubtiere, die Menschen lediglich als Handelsware betrachten, an der sie verdienen können. Im großen Babylon, das ein Bild der römisch-katholischen Kirche in der Endzeit ist, kommt das Raubtier zum vollen Wuchs (Off 18,12; 13). Doch das Gericht steht schon lange fest und wird unweigerlich kommen. Von Schlummern des Verderbens oder Verzögerung des Gerichts oder davon, dass es nicht so schlimm werden wird oder vielleicht nicht eintrifft, kann keine Rede sein.

2Pet 2,4. Dass Gott mit absoluter Sicherheit das Verderben richten wird, illustriert Petrus mit drei Beispielen aus der Vergangenheit. Das erste Beispiel betrifft eine Gruppe von Engeln, die gesündigt haben. Wenn man Hiob 1,6; Hiob 2,1; Hiob 38,7 mit 1. Mose 6,2 (1Mo 6,2) vergleicht, kann man die Schlussfolgerung ziehen, dass die Sünde der Engel die Sünde ist, die in Judas 1,6 beschrieben wird (Jud 1,6). Diese Engel haben eine menschliche Gestalt angenommen und haben Geschlechtsgemeinschaft mit Frauen gehabt. Dadurch haben sie den Platz verlassen, den Gott ihnen gegeben hatte. Das ist schrecklicher Ungehorsam, den Gott bestrafen muss. Er hat sie daher auch nicht verschont. Wer von Gott abfällt, beweist, dass er wissentlich und absichtlich gegen Ihn handelt und seinem Wesen trotzt. Er musste sie um seiner Gerechtigkeit willen in den Abgrund werfen, weg von der Erde und weg aus dem Himmel. Sie hatten die Finsternis gewählt, und die haben sie als Gefängnis bekommen. Sie befinden sich bis zum heutigen Tag in sicherem Gewahrsam im Vorort der Hölle und erwarten das endgültige Gericht. Dieses Gericht wird am Ende des Friedensreiches vollzogen werden, wenn alles Böse für ewig in der Hölle, dem Feuersee, eingeschlossen wird (Off 20,11-15).

2Pet 2,5. Das zweite Beispiel ist die Flut, die über die alte Welt gekommen ist. Gott konnte auch die alte Welt nicht verschonen. Die Ursache ist das hartnäckige Verharren des Menschen im Bösen. Beständig war der Mensch darauf aus, Böses zu tun, bis die ganze Erde davon erfüllt war (1Mo 6,5-12). Gott hatte lange Zeit Geduld damit, mindestens 120 Jahre (1Mo 6,3). In dieser Zeit hat Gott die Menschen in seiner Gnade gewarnt. Durch Noah hat Er ihnen seine Gerechtigkeit vorgestellt, dass Er die Sünde richten muss. Er hat zugleich mit der Arche, die Noah bauen musste, den Weg zur Errettung gegeben. Jeder Hammerschlag Noahs war eine Warnung vor dem herannahenden Gericht. Die Predigt Noahs blieb leider ohne Ergebnis, was jedoch nichts am Inhalt seiner Botschaft änderte. Der Beweis, die Sintflut, kam. Noah wurde, zusammen mit seiner Familie, die auch in die Arche ging, als Einziger vor dieser Katastrophe gerettet, die alles vertilgte (Heb 11,7).

2Pet 2,6. Das dritte Beispiel ist das Gericht an den Städten Sodom und Gomorra. Diese Städte waren voll der schrecklichsten Sünden. Das Leben der Menschen in diesen Städten bestand darin, sich alle körperlichen Bedürfnisse und Begierden zu erfüllen, angefangen von Essen und Trinken bis zum Erleben homosexueller Gemeinschaft (Lk 17,28; 29: 1Mo 19,4; 5). Dieser zutiefst verkommene Lebensstil ruft das Gericht Gottes auf sich herab. Gottes Gerichtshandeln wird durch das Gericht an diesen Städten doch wohl sehr nachdrücklich angegeben (1Mo 18,20; 21; 1Mo 19,24). Die Radikalität dieses Gerichtes ist ebenfalls eindrucksvoll. Petrus spricht davon, dass die Städte eingeäschert wurden. Es ist nicht möglich, aus Asche noch etwas herzustellen. Gott hat diese Städte auch umgekehrt. Sie hatten durch ihr homosexuelles Verhalten Gottes Schöpfungsordnung umgekehrt und empfingen eine entsprechende Strafe.

Es gibt noch einen Aspekt in Verbindung mit diesem Gericht: Es dient als abschreckendes Beispiel für alle, die es im Sinn haben, ein derartig gottloses Leben zu führen. Du sündigst gegen dein Leben, wenn du das Leben von Städten wie Sodom und Gomorra in ihrer sündigen Lebenspraxis nachahmst. Ich denke, dass Amsterdam den Geist von Sodom und Gomorra atmet und dass die gesamte niederländische Gesellschaft auf dem Weg dahin ist, weil sie mit diesem Geist durchtränkt ist. Lass dich durch dieses Beispiel warnen und bleibe Gott und seinem Wort treu.

Lies noch einmal 2. Petrus 2,1–6.

Frage oder Aufgabe: Wovor warnt Petrus?

Der Weg Bileams

2Pet 2,7. Derselbe Gott, der Gericht über die Gottlosen bringt, ist der Gott, der den Gerechten rettet. Wenn du die Geschichte Lots kennst, wie sie im ersten Buch Mose beschrieben ist, dann reibst du dir doch verwundert die Augen, um sicher zu sein, dass du richtig gelesen hast, was hier von Lot steht: dass er ein Gerechter war. Es steht sogar dreimal dort. Er war alles andere als ein Noah, der Gerechtigkeit predigte. Die Gerechtigkeit Lots war nicht zu sehen, sie kam weder in seinen Worten noch in seinen Handlungen zum Ausdruck. Und doch war er ein Gerechter, und zwar innerlich. Deshalb musste es uns auch durch die Schrift selbst mitgeteilt werden, sonst hätten wir es nie erfahren. Es dient Lot durchaus nicht zur Ehre. So diente es dir auch nicht zur Ehre, wenn jemand von dir wüsste, dass du ein Gläubiger bist, aber nichts davon zu sehen wäre, oder wenn andere Gläubige ein Fragezeichen hinter deinen Glauben setzen müssten, weil sie nichts davon sehen.

2Pet 2,8. Dass Lot doch ein Gläubiger war, kann man daran erkennen, dass er sehr unter dem litt, was er um sich herum sah. Er sah, wie sittenlose Menschen ausschweifend lebten. Er lebte in ihrer Mitte und kam Tag für Tag damit in Berührung. Er hörte ihr schmutziges Reden, sah ihr verdorbenes Verhalten, und das schnitt ihm durchs Herz. Was er sah und hörte, erfüllte ihn mit Abscheu. Was das betrifft, so ist er ein Beispiel für Christen, die sagen, dass es ihnen nichts ausmacht, wenn sie z. B. sexuell gefärbte Szenen in einem Film sehen. Schneidet es dir auch durchs Herz, wenn du die unmoralischen Plakate an der Straße siehst oder das schmutzige Reden in deiner Nähe hörst?

2Pet 2,9. Die Beispiele, die Petrus genannt hat, machen deutlich, dass der Herr einen Unterschied zwischen den Gerechten und den Ungerechten zu machen weiß. Das zeigt sich daran, wie Er mit ihnen handelt. Sein Handeln mit den Gerechten erkennt man daran, dass Er sie rettet. Sein Handeln mit den Ungerechten sieht man daran, dass Er sie richtet. Er weiß, mit welchen Versuchungen Menschen zu tun haben, die Ihn fürchten. Diese Versuchungen sind Glaubensprüfungen, es sind äußere Umstände, in denen ein Gläubiger sich befinden kann, wodurch sein Glaube auf die Probe gestellt wird. Daraus weiß der Herr die Gottseligen zu retten. Er kann die Umstände ändern oder hindurch helfen oder sogar – wie im Fall Lots – die Gläubigen aus diesen Umständen herausholen. Die Ungerechten werden für das Gericht aufbewahrt. Kein einziger Ungerechter entkommt dem Gericht. Niemand kann vor Gott weglaufen. Für diejenigen, die sich nicht vor Gott beugen, ist das „Dunkel der Finsternis“ aufbewahrt (2Pet 2,17). Das ist ein großer Unterschied zu den Gläubigen, die für das Erbe bewahrt werden, zugleich wird das Erbe für sie aufbewahrt (1Pet 1,4; 5).

2Pet 2,10. Nun fährt Petrus – nach den angeführten Beispielen, die deutlich machen, dass niemand dem Gericht entkommt – damit fort, die falschen Lehrer an den Pranger zu stellen. Unter ihnen befindet sich eine Kategorie, die noch weitaus korrupter handelt als falsche Lehrer das im Allgemeinen tun. Es ist eine Kategorie von Leuten, die sich den unreinen Begierden ihres Fleisches hingeben und in maßloser Arroganz alle von Gott gegebene Autorität verachten. Sie insbesondere wird das Gericht Gottes treffen. Heute geht es bei solchen Leuten um „christliche“ Lehrer, die, um ihre eigenen unreinen Begierden zu stillen, lehren, dass du mit jedem Beliebigen Sex haben kannst. Dazu wissen sie die Wahrheit des Wortes Gottes so zu manipulieren, dass sie andere von ihrer Freiheit überzeugen, damit sie auf diese Weise ihren Lüsten frönen können. Sie haben die Unverschämtheit, jeder Autorität zu trotzen, von der sie sich eingeschränkt fühlen. Sie sind so arrogant und hochmütig, dass es für sie keinerlei Hindernis gibt, die Autorität Gottes zu lästern und abzulehnen. Lästerungen sind falsche Anschuldigungen und vorsätzliche üble Nachrede über jemand, um ihn verächtlich zu machen. Ein Beispiel dazu findest du in der feministischen Theologie, die die Schöpfungsordnung Gottes ablehnt und entkräftet.

2Pet 2,11. In ihrer Verwegenheit und Anmaßung gehen diese Leute so weit, dass sie sich sogar über die mächtigsten Engel erheben. Engel, die diese winzigen und durch und durch verdorbenen Menschen weit an Kraft und Heiligkeit übertreffen (Ps 103,20; 2Kön 19,35), wagen nicht, das zu tun, was diese Menschen sich zu tun erdreisten (Jud 1,9; Sach 3,2). Ihre Prahlerei und Lästerung wird durch die Haltung dieser um Vieles größeren Mächte als völlig verwerflich entlarvt.

2Pet 2,12. Die Leute, die sich in dieser Hinsicht schuldig machen, sind Ungläubige, die sich vermessen Christen nennen. Sie verhalten sich wie unvernünftige Tiere und werden deshalb mit ihnen auf eine Stufe gestellt. Bileam wurde sogar noch unter die Tiere gestellt, denn er wurde von einem Tier zurechtgewiesen (2Pet 2,16). Genauso wenig wie unvernünftige Tiere mit Einsicht über Dinge nachdenken können, so wenig können falsche Lehrer das tun. Sie verstehen einfach nicht, wovon sie reden, wenn sie auch solche noch so gelehrten Worte gebrauchen. So wie diese Tiere ihrer Natur nach dazu bestimmt sind, gefangen und umgebracht zu werden, werden auch die falschen Lehrer gefangen genommen und umgebracht. Sie handeln entsprechend ihrer bösen Natur und empfangen die Früchte ihres Handelns. Sie sind nicht zum Verderben geschaffen, als wären sie dazu bestimmt, doch sie kommen in ihrem eigenen Verderben um. Sie bringen sich selbst unter das Verderben.

2Pet 2,13. So kann jemand, der einen freien sexuellen Lebensstil führt, sich AIDS zuziehen und auf diese Weise den Lohn empfangen, der zu seinem Leben in Ungerechtigkeit gehört. Solche Menschen üben ihre Aktivitäten für Lohn aus, und dies ist die Art, wie Gott sie bezahlen wird. Ich meine damit nicht, dass alle Menschen, die z. B. AIDS haben, diese Krankheit als Lohn für ein Leben in Ungerechtigkeit haben. Man kann diese Krankheit auch durch unsorgfältigen Umgang seitens anderer bekommen. Ich habe von jemandem gehört, dem infiziertes Blut übertragen wurde. Man kann sich diese Krankheit auch bei der Pflege solcher Kranken zuziehen.

Eine Schwelgerei am Tag, wenn normale Menschen ihrer Arbeit nachgehen, ist für sie der Inbegriff des Genusses. Statt mit anderen zu teilen, sind sie gierig und gefräßig. Und Petrus spricht nicht über ihr Verhalten in der Welt, sondern über ihr Verhalten inmitten der Christen. Sie halten Festessen „mit euch“. Sie haben es verstanden, ihren Platz in der Mitte von Christen einzunehmen und sich unter sie zu mischen. Dort haben sie am Essen und Trinken teilgenommen, und zwar auf eine Weise, die zeigte, was der Inhalt ihres Lebens war. Gerade wegen dieser Sorte Menschen ist Absonderung erforderlich. Wenn wir sie so weitermachen lassen, beflecken und beschmutzen sie die christliche Gemeinschaft. Flecken und Schandflecke sind keine Zierde, sondern verderben das, was schön und rein ist. Deshalb müssen sie entfernt werden, sobald sie sich zeigen.

2Pet 2,14. Während sie ihren Bauch pflegen, wandern ihre Augen unruhig hin und her, um so viel wie möglich von der weiblichen Schönheit in sich aufzunehmen (vgl. Hiob 31,1). In ihren Gedanken begehen sie Ehebruch (Mt 5,28). Sie sind unmäßig in ihren Schwelgereien, und sie sind unbeherrscht in ihren sexuellen Begierden. Menschen, die sich im Blick aufs Essen nicht beherrschen können, können sich oft auch in anderen Bereichen nicht beherrschen. Sie sündigen pausenlos, ohne Unterbrechung.

Sie suchen, wie sie unbefestigte Seelen, das sind Menschen, die in der Heiligen Schrift nicht gegründet sind (vgl. Kol 2,7), an sich binden können, um daraus Profit zu ziehen. Dieses Verhalten kommt aus ihrem Herzen, das in Habsucht geübt ist. Sie haben ein Empfinden entwickelt, genau zu wissen, wen sie ihren unersättlichen Begierden opfern können. Petrus nennt sie kurz und bündig „Kinder des Fluches“. Sie kommen aus einem Fluch hervor und sind ein Fluch für alle, die sich auf sie einlassen. Ihr Ende steht damit in Einklang, denn der Herr Jesus wird sie als Verfluchte dem ewigen Feuer übergeben (Mt 25,41).

2Pet 2,15. Irrlehrer haben den geraden Weg gekannt (vgl. 1Sam 12,20-24; Hos 14,10), das ist der Weg des Gehorsams gegenüber Gott und seinem Wort, aber diesen Weg verlassen. Dann verdrehen sie auch noch die geraden Wege des Herrn (Apg 13,10). Nach dem Irrtum Bileams (Jud 1,11) und der Lehre Bileams (Off 2,14) landen sie auf dem Weg Bileams und gehen darauf weiter. Petrus spricht von „dem Weg Bileams“, und damit macht er Bileam zu dem Beispiel solcher, die einen Weg gehen, auf dem sie aus einer Religion eine Handelsware machen. Du findest seine Geschichte in 4. Mose 22–24. Da sieht man, dass er sich als Prophet Gottes ausgab, während er das Volk Gottes verfluchen wollte, weil ihm dafür viel Geld angeboten wurde. Gott bezeichnet das als Lohn der Ungerechtigkeit. Diesen Lohn verdient man sich durch böse Werke.

2Pet 2,16. Gott verhinderte auf besondere Weise die Torheit des Propheten, das Volk Gottes zu verfluchen. Er bewirkte, dass das sprachlose Lasttier, auf dem Bileam ritt, mit Menschenstimme redete. Die Eselin tadelte Bileam für seine Gesetzlosigkeit. Er hatte die Eselin dreimal geschlagen, die ihn in der Vergangenheit nur getragen und vor Schaden bewahrt hatte (4Mo 22,22-33). Er bewies damit, dass er in Bezug auf Warnungen blind war und beharrlich auf dem selbstgewählten Weg weiterging. Gott machte durch das Reden der Eselin deutlich, wie töricht der Prophet war. Danach ließ Gott Bileam einfach seinen Weg weitergehen, zwang ihn aber, sein Volk zu segnen. Auch heutzutage hat Gott seine Methoden, wie Er zu Irrlehrern spricht, und häufig tut Er das in einer Weise, die diese hartnäckigen und geldgierigen Irrlehrer verächtlich macht. Hoffentlich hören sie darauf, zu ihrem Heil, sonst werden sie das Los Bileams teilen (4Mo 31,8).

Lies noch einmal 2. Petrus 2,7–16.

Frage oder Aufgabe: Welche Eigenschaften falscher Lehrer nennt dieser Abschnitt?

Den Weg erkannt haben und sich davon wegwenden

2Pet 2,17. Falsche Lehrer gleichen Quellen ohne Wasser. Sie versprechen Menschen, die nach Erquickung verlangen, ihnen die zu geben, doch stattdessen geben sie ihnen Bitterkeit. Sie geben vor, Quellen zu sein, aus denen lebendiges Wasser kommt, stattdessen bringen sie den Tod. Da ist die Quelle Wassers, die der Herr Jesus selbst ist, etwas völlig anderes. Er gibt Wasser, das in jedem, der es empfängt, zu einer Quelle Wassers wird, wodurch andere erquickt werden können (Joh 4,14; Joh 7,38; 39). Aus dieser Quelle haben Irrlehrer noch nie getrunken, denn sie wollen nicht an den glauben, der die Quelle ist. Sie sind mit geborstenen Zisternen zu vergleichen, die kein Wasser halten (Jer 2,13).

Diese Leute sind wie Nebel, die durch den Sturm weggetrieben werden. Wenn jemand von Nebel umgeben ist, weiß er nicht, wo er ist, und kann auch niemand anders den Weg zeigen. Nebel bietet keinerlei Halt und keine Orientierung. Ihre Sprache ist neblig, ihre Aussagen sind vage, der Ton ist salbungsvoll. Sie sprechen nur das Gefühl an. Sie werden gnadenlos und ruhelos mit großer Kraft von unsichtbaren Mächten getrieben (vgl. Jak 3,4). Du kannst davor bewahrt bleiben, von jedem Wind der Lehre hin und her geworfen zu werden, wenn du auf die Belehrungen der Gaben achtest, die der Herr seiner Gemeinde gegeben hat (Eph 4,14; 15).

Die Nebel, von denen die Irrlehrer umgeben sind und womit sie andere umgeben, die auf ihre Lehren hören, werden in das Dunkel der Finsternis übergehen. Mit dem Nebel haben sie sich selbst und andere umgeben, das Dunkel der Finsternis hat Gott für sie aufbewahrt. Dort werden sie landen, weil Gott sie dorthin bringen wird. Es ist der Platz, wo es kein Licht gibt. Gott ist Licht, und in Ihm ist gar keine Finsternis (1Joh 1,5). Im Dunkel der Finsternis fehlt jede Spur der Gegenwart Gottes. Es gibt für einen Menschen nichts Schlimmeres, als dass Gott seine Hände von ihm abzieht und ihn völlig dem ausliefert, was er gewählt hat.

2Pet 2,18. Irrlehrer reden viel, sagen aber nichts. Es ist alles heiße Luft, aufgeblasen, hohl und ohne Inhalt. Viele lassen sich dadurch zum Narren halten und vertrauen und bauen auf diese nichtssagenden Worte. Ihre Sprache strotzt von Worten, die die fleischlichen Begierden anregen. Ihre falsche Lehre ist ansprechend, weil sie Menschen das angenehme Gefühl vermittelt, dass sie ihre sexuellen Begierden ungezügelt befriedigen können und sich auch allerlei anderem Bösen ungehemmt zuwenden können. Ihre Worte finden bei denen Eingang, die noch immer auf der Suche nach dem wahren Sinn des Lebens sind, den sie in der Gesellschaft fehlgeleiteter Menschen, zu denen sie zuerst gehörten, nicht gefunden haben. Bei ihrer Suche haben sie auch den Irrlehrern ihr Ohr geliehen. Weil sie selbst keinerlei Halt in der Wahrheit des Wortes Gottes haben und auch faul sind im persönlichen Studium des Wortes, fallen sie in die raffgierigen Hände dieser bösen Leute.

2Pet 2,19. Der Köder, den die falschen Lehrer unbefestigten Seelen vorhalten, ist das Versprechen von Freiheit. Freiheit in jeder Hinsicht ist das höchste Gut für den autonomen Menschen. Sie sind der Meinung, dass es auch in der Gemeinde Gottes Freiheit geben muss. Wir dürfen keine Sklaven von Traditionen sein. Man muss das Leben mit Gott nach seinen eigenen Vorstellungen gestalten können. Wie du das machst, damit hat ein anderer nichts zu tun. Autorität erkennst du nicht an, du bestimmst selbst, was du willst. Diese Botschaft geht dir runter wie Leckerbissen. Verantwortung ist nicht erforderlich. Es geht um Genuss, wohlverstanden, um meinen Genuss. Doch die Menschen, die das predigen, sind selbst Sklaven des Verderbens (Joh 8,34; Röm 6,16). Sie wurden vom Teufel überwältigt und sind ihm unterworfen. Sie lassen sich von ihm gebrauchen, doch sie sind blind dafür, dass sie nichts anderes sind als seine Handlanger. In ihrem lauten Verkünden von Freiheit begreifen sie nicht, dass sie als seine Sklaven sein Sprachrohr sind.

Du hingegen bist ein Sklave Gottes geworden (Röm 6,12-14; vgl. 2Pet 2,16), weil Gott dich dazu durch seine Liebe überwältigt hat. Das hat dich in die wirkliche Freiheit gebracht. Wahre Freiheit bedeutet, dass du unter dem Gehorsam gegenüber Gott stehst, und zwar mit einer neuen Natur, die nichts lieber will, als Ihm zu gehorchen. Solange ein Mensch nicht unter der Herrschaft des Herrn Jesus ist, ist er nicht frei, denn nur der Herr Jesus kann wirklich frei machen (Joh 8,36).

2Pet 2,20. Es geht also um solche, die zunächst den christlichen Weg gegangen, dann aber abgefallen sind. Sie haben erst bekannt, Christen zu sein, sind dann aber wieder zu der äußeren Unreinheit der Welt, „den Befleckungen der Welt“, zurückgekehrt, denen sie zuvor entkommen waren, indem sie Christ wurden (2Pet 1,4). Es ist klar, dass bei den Menschen, um die es hier geht, alles lediglich äußerer Schein war. Ihre Erkenntnis war nichts anderes als nur äußerliche, verstandesmäßige Erkenntnis.

Menschen können zu dem Schluss kommen, dass das Christentum von allen Weltreligionen die besten Voraussetzungen hat. Es ist eine Religion der Toleranz und der Fürsorge und der Freiheit. Das kann ansprechend sein und jemanden zu einem Anhänger machen. Von einem Bewusstsein von Sünde und Reue, von der Notwendigkeit der Bekehrung zu Gott und der Rettung durch das Blut Christi ist keine Rede. Innerlich hat sich also nichts verändert. Was sie im Christentum angezogen hat, wird daher auch nur in einem egoistischen Sinn erlebt: Andere müssen mich ertragen, andere müssen dafür sorgen, dass ich zu meinem Recht komme, ich bin frei, das zu tun, wozu ich gerade Lust habe. Sie bekennen Jesus als Herrn und Heiland, doch nicht in der Weise, wie die Bibel das zeigt. Ihr Bekenntnis, dass Er Herr ist, ist lediglich ein Lippenbekenntnis (Mt 7,21-23, Lk 6,46). Ihr Bekenntnis, dass Er ihr Heiland ist, ist nicht mehr als das Bekenntnis, dass Er jemand ist, der „heilt“ (diese Bedeutung ist auch in dem Wort „Heiland“ enthalten) in Situationen, wo sie selbst keinen Ausweg mehr wissen.

Sobald solche Menschen mit Irrlehrern zu tun bekommen, erweisen sie sich in hohem Maß als anfällig für das, was diese Leute von sich geben. Die falsche Vorstellung, die sie vom Herrn Jesus haben, ist der bestens vorbereitete Boden, um noch weitere verderbliche Vorstellungen über Ihn aufzunehmen. Wenn sie einmal ins Schlepptau der falschen Lehrer geraten sind, werden sie unwiderstehlich zu den Befleckungen der Welt mitgeschleppt, in die sie früher verwickelt waren und in die sie erneut verstrickt werden. Die Welt hat sie wieder vollständig im Griff. Ihre Situation wird dann schlimmer, als sie zu der Zeit war, als sie sich äußerlich bekehrten (vgl. Mt 12,45).

2Pet 2,21. Je größer die Vorrechte sind, die ein Mensch hat, desto größer ist seine Verantwortung, entsprechend zu leben. Daher wird jemand, der den Willen Gottes kannte und ihn nicht getan hat, mit vielen Schlägen geschlagen werden (Lk 12,47; 48). Du könntest jetzt sagen, dass es dann gefährlich sei, das Wort Gottes gut zu kennen, und dass es sicherer sei, sich dumm zu stellen. Das würde allerdings nicht von Liebe zum Herrn Jesus und von Liebe zum Wort Gottes zeugen. Petrus sagt das im Blick auf solche, die sich lauthals als Christen ausgeben, die alles wissen und zu denen jeder kommen kann, um die Wahrheit kennenzulernen. Du musst natürlich dafür bezahlen. Solche Leute sind weitaus verantwortlicher als Menschen, die nicht mit der Bibel aufgewachsen sind. Ihnen war das heilige Gebot des Herrn völlig gleichgültig, nämlich das Wort des Herrn, heilig zu sein (1Pet 1,16). Sie waren lediglich äußerlich heilig, ohne als Folge von Bekehrung und Glauben eine heilige Natur zu besitzen.

2Pet 2,22. Solche, die um die Bedeutung des Christentums gewusst haben, eine Zeitlang mitgegangen sind und dann doch wieder das Verderben der Welt wählen, gleichen einem Hund und einer Sau. Petrus gebraucht ein Sprichwort oder ein Gleichnis mit zwei Bildern, die beide eine wahrheitsgetreue Beschreibung dessen sind, was geschieht, wenn jemand sich zum christlichen Glauben bekannt hat und dann in die Welt zurückkehrt.

Das erste Bild ist das eines Hundes. Ein Hund ist ein unreines Tier, das sich ohne jedes Empfinden fressgierig und schamlos mit allem vollfrisst, was es findet oder bekommt (Jes 56,11). Ein Hund kennt kein Maß. Wenn er zu viel gefressen hat, erbricht er es. Wenn er wieder hungrig ist, frisst er sein eigenes Erbrochenes auf. Dieses Bild ist auf Menschen anwendbar, die einmal von der Welt Abschied genommen haben und dann, angeregt durch Irrlehrer, wieder zu ihr zurückkehren. Sie hatten in der Welt keine innere Erfüllung gefunden und sind daraus fortgegangen. Nun kehren sie doch dorthin zurück. Das macht deutlich, dass sie im Inneren nicht wirklich verändert sind. Der Hund ist ein Hund geblieben.

Sie sind nicht nur innerlich zur Welt, zu dem Erbrochenen, zurückgekehrt. Man kann es auch an ihrem Leben erkennen. Äußerlich sind sie wie eine Sau, die zum Wälzen im Kot zurückgekehrt ist. Du kannst eine Sau sauber abspritzen und gut riechen lassen, doch sobald das Tier die Möglichkeit hat, sich wieder im Kot zu wälzen, wird es das tun. Es fühlt sich im Kot zu Hause. Das ist der große Unterschied zu einem Schaf; das Schaf ist ein Bild von dem Gläubigen. Ein Schaf kann in den Kot fallen, aber es fühlt sich dort nicht zu Hause.

Lies noch einmal 2. Petrus 2,17–22.

Frage oder Aufgabe: Um was für eine Art von Menschen geht es hier?

© 2023 Autor G. de Koning

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