1 Corinthians 16 Kingcomments Bibelstudien Sammlung und Reisepläne1Kor 16,1. Paulus beschließt diesen Brief mit einigen praktischen Hinweisen, die das Sammeln von Geld betreffen. Es scheint eine Art Anhang zu sein, wo er noch etwas loswerden will, was eigentlich nicht so wichtig ist. Aber das scheint nur so. Was er hier sagt, geht unseren Geldbeutel an. Es wird hin und wieder gesagt, dass das Letzte, was sich an einem Menschen bekehrt, sein Geldbeutel ist. Solche Bemerkungen sind in der Regel nicht aus der Luft gegriffen. Es gibt nur wenige Menschen, die sich um Geld überhaupt nicht kümmern. Jeder möchte so viel wie möglich davon haben. Die Lotterien und Glücksspiele beweisen, dass diese Neigung allgemein vorhanden ist. Den Ansporn, den die Korinther bekommen, um eine Sammlung für arme Gläubige durchzuführen, haben auch wir sehr nötig. Es ist ganz menschlich, wenn es einem selbst gut geht, andere zu vergessen. Vielleicht hast du gerade genug, um selbst über die Runden zu kommen. Was hast du dann noch für andere übrig? Trotzdem wird es nicht deiner Höflichkeit überlassen, etwas für andere auf die Seite zu legen. Paulus hatte dasselbe schon den Versammlungen in Galatien geschrieben, und hier stellt er auch den Korinthern ihre Verantwortung vor. Er rechnet damit, dass sie tun, was er sagt. In 2. Korinther 8–9, also in zwei ganzen Kapiteln, gibt er noch weitere Hinweise über das Sammeln von Geld für notleidende Mitgläubige. Daran erkennst du, wie wichtig ihm dieser Punkt ist. 1Kor 16,2. In unserem Kapitel findest du unter anderem, dass Gott es gern sieht, wenn du freiwillig gibst, nicht aus Zwang. In unserem Kapitel zeigt er, wie das Zurücklegen am besten geschieht. Natürlich gibt es viele Möglichkeiten, andere an deinem Wohlergehen teilhaben zu lassen, aber hier wird ein enger Zusammenhang mit dem ersten Tag der Woche, dem Sonntag, hergestellt. Das ist schön. Der erste Tag der Woche war insbesondere der Tag, an dem die Gläubigen zusammenkamen, um das Abendmahl zu feiern und das Wort Gottes zu hören (Apg 20,7). Ist es nicht eine automatische Folge der Verbundenheit im Herrn, die wir in den Zusammenkünften erleben, dass wir diese Verbundenheit auch in praktischer Hinsicht zeigen? Die Bibel spricht von einem „Opfer des Lobes“, das wir als „Frucht der Lippen“ Gott bringen dürfen. Das bedeutet, dass wir Gott sagen, wie dankbar wir Ihm sind, dass Er uns erlöst hat. Aber sofort im Anschluss daran spricht die Bibel über die Opfer des Wohltuns und Mitteilens, an denen Gott Wohlgefallen hat (Heb 13,15-16). Diese Sammlungen sind also keine Geldbetteleien, sondern eine logische Folge unserer Dankbarkeit gegenüber Gott. Nachdem Paulus das Zurücklegen des Geldes so mit dem ersten Tag der Woche verbunden hat, gibt er einen praktischen Hinweis: Sie sollten jede Woche einen bestimmten Betrag zurücklegen. Dieser Betrag konnte jede Woche verschieden sein. Das hing von ihrem Wohlergehen ab. Für Leute mit festem Einkommen wird es oft derselbe Betrag sein. Man sollte immer wieder einmal darüber nachdenken: Wie viel kann ich diese Woche zurücklegen? Ich hoffe, dass es für dich eine Gewohnheit ist, regelmäßig Geld in den Sammelbeutel zu werfen. Aber denkst du auch immer wieder einmal darüber nach, ob du den Betrag ändern kannst? Durch die Vorgehensweise, die Paulus hier vorschlägt, konnte er damit rechnen, dass bei seinem Kommen ein stattlicher Betrag angespart sein würde. Wenn die Sammlung erst in dem Moment geschehen würde, wenn er zu ihnen kam, wäre der Ertrag sicher nicht so hoch. Eine einmalige Gabe ist meist kleiner als die Summe angesparter Beträge. 1Kor 16,3-4. Den Betrag, der dann bereitliegen würde, würde er Brüdern übergeben, die das Vertrauen der Versammlung hatten. Zusammen mit einem Begleitschreiben sollten die Brüder diese Liebesgabe dann nach Jerusalem bringen. Er wusste noch nicht, ob er selbst auch mitgehen würde. In diesem Fall könnten sie mit ihm reisen. Die Brüder, die mit dieser Aufgabe betraut werden sollten, waren nicht willkürlich ausgewählt. Es waren Brüder, die sich im Dienst für den Herrn schon bewährt hatten. Die Versammlung in Korinth sollte diese Brüder aufgrund ihrer Bewährung bestimmen. Es mussten Brüder sein, die der Versuchung, mit dem Geld durchzubrennen, nicht nachgeben würden. In Apostelgeschichte 6 und 1. Timotheus 3 findest du ein paar Kennzeichen der Brüder, denen man einen solchen Dienst anvertrauen kann (Apg 6,3; 1Tim 3,8-13). Die Eigenschaften, die dort beschrieben werden, sollten natürlich jeden Christen auszeichnen, und wenn das schon so ist, dann doch sicherlich auch die Brüder, denen die Aufgabe auf die Schultern gelegt wird, den materiellen Nöten von Gläubigen zu begegnen. Diese Eigenschaften gelten immer noch als Bedingung, um einen Dienst in materiellen Dingen tun zu können. Die Tatsache, dass wir heute die Möglichkeit bargeldloser Zahlung haben, nimmt nichts von den Qualitäten weg, die jemand haben muss, der mit einem derartigen Dienst beauftragt wird. 1Kor 16,5. Paulus hatte sich also vorgenommen, die Gläubigen in Korinth zu besuchen, und er beschreibt, auf welchem Weg er zu ihnen zu kommen gedachte. Wenn er von Ephesus (von wo aus er diesen Brief schrieb) abgereist war, wollte er zunächst durch Mazedonien reisen. Dort lagen Städte wie Philippi und Thessalonich, nach denen sein Herz ebenfalls verlangte. Aber dann würde er nach Korinth kommen. 1Kor 16,6-7. Er wollte längere Zeit bei ihnen bleiben, vielleicht sogar den Winter über. Wenn es draußen kalt sein würde, könnte er sich an der wärmenden Liebe der Korinther erfreuen. Das wäre eine ausgezeichnete Gelegenheit, sie weiter in den Fragen zu unterweisen, die sie gestellt hatten. Zugleich hätten sie Gelegenheit, ihm zu helfen, wenn er wieder weiterzog. Er rechnete fest damit, dass sie das auch tun würden. Das ist die Sprache der Liebe. Er hatte in diesem Brief zwar manches tadeln müssen, was nicht gut war. Dennoch vertraute er darauf, dass sie ihn deshalb nicht ablehnten. Eine Zurechtweisung in Liebe wird das Verhältnis nicht abkühlen. Sein Besuch sollte, wie gesagt, nicht nur kurz sein. Er beschließt seine Pläne mit: „wenn der Herr es erlaubt“. Das zeigt, dass Paulus bei allem nach dem Willen des Herrn fragte. Du kannst durchaus Pläne machen, dagegen ist nichts einzuwenden, vorausgesetzt natürlich, dass es Pläne sind, die der Herr gutheißen kann. Für einen Christen ist es normal, dass er seine Pläne im Gebet dem Herrn vorlegt, sei es ein Urlaub oder eine Geschäftsreise oder ein Dienst für den Herrn. Der Herr Jesus hat gesagt: „außer mir könnt ihr nichts tun“ (Joh 15,5). Du hast es sicher schon einmal erlebt, dass du etwas tun wolltest, ohne den Herrn gefragt zu haben. Es spielt keine Rolle, ob deine Pläne geglückt sind oder nicht – ohne den Herrn ist es doch nicht gut gewesen. Es gibt eine großartige Ruhe, wenn du weißt, dass der Herr dein Leben lenkt, und wenn du dein Leben bewusst in seine Hände legst. Leg deine Pläne also dem Herrn vor, und du wirst den Segen davon erfahren. 1Kor 16,8-9. Andererseits verläuft ein Leben auf den Wegen des Herrn auch nicht immer glatt. Das hat Paulus ebenfalls erfahren. Er wollte bis Pfingsten in Ephesus bleiben, weil der Herr dort ein großes Werk für ihn hatte. Das zeigte sich an zwei Dingen: Der Teufel sorgt sich nicht um Menschen, die nur für sich selbst leben. Dort hat er nichts zu befürchten. Die tun das, was ihm gefällt, und ihm gefällt alles, was nicht für den Herrn geschieht. Wenn du etwas für den Herrn tun willst, wirst du oft diesen beiden Dingen begegnen: Lies noch einmal 1. Korinther 16,1–9. Frage oder Aufgabe: Bist du am Sparen? Wofür / für wen? Zwei Diener: Timotheus und Apollos1Kor 16,10. Die gläubigen Korinther scheinen kein einfaches Völkchen gewesen zu sein – nicht gerade zahme Schäfchen des guten Hirten. Paulus hatte schon von sich selbst gesagt, dass er in Furcht und vielem Zittern bei ihnen gewesen war (1Kor 2,3). Dazu hatte er allen Grund, denn er hatte ihnen eine Botschaft zu überbringen, die ihnen nicht schmecken würde. Im Gegenteil, seine Worte würden Widerstand hervorrufen. Nun ermahnt er die Korinther, dafür zu sorgen, dass es Timotheus bei ihnen nicht genauso ergehen würde. In Kapitel 4 hatte er das Kommen von Timotheus und das Ziel seines Besuchs bereits angekündigt (1Kor 4,17). Aus dieser Stelle geht hervor, wie sehr Timotheus von derselben Sache durchdrungen war wie Paulus. Er würde ihnen dieselbe Belehrung geben, wie sie sie von Paulus bekommen hatten, eine Belehrung, die nichts von der hohen Meinung übrig ließ, die sie von sich selbst hatten. Die Aussicht auf Widerstand war also auch hier vorhanden. Deshalb macht er sie darauf aufmerksam, wie sie Timotheus empfangen sollten. Timotheus arbeitete genauso am Werk des Herrn wie Paulus. Ich denke, dass das „Werk des Herrn“ hier eine speziellere Bedeutung hat als im letzten Vers des vorigen Kapitels (1Kor 15,58), wo zu uns allen gesagt wird, dass wir im Werk des Herrn tätig sein sollen. Nicht dass sein Dienst anders gewesen wäre, aber Timotheus hatte, ebenso wie Paulus, einen Dienst unter den Gläubigen, der ihn völlig in Anspruch nahm. Er war ein besonderer junger Mann, mit dem Paulus auf besondere Weise verbunden war. In mehreren seiner Briefe nennt er Timotheus als Mitabsender oder erwähnt etwas von ihm. Er hat sogar zwei spezielle Briefe an ihn geschrieben. Diese findest du ebenfalls in der Bibel. Aus alledem geht hervor, wie sehr Paulus ihn schätzte. Wenn du einen Freund oder eine Freundin hast, mit dem/der du alles teilst und der/die die Dinge genauso empfindet wie du, kannst du dir vielleicht in etwa ein Bild von der Beziehung zwischen diesen beiden Dienern machen. Hinzu kommt, dass Paulus ein älterer und Timotheus ein junger Mann war. Es ist wohltuend zu sehen, wie hier zwei Generationen miteinander umgehen, ohne dass von einem Generationsproblem die Rede sein kann. Ebenso wohltuend ist es, wenn es in einer örtlichen Versammlung junge Leute gibt, die sich in geistlicher Hinsicht gut entwickeln. Wo junge Gläubige Interesse an der Bibel haben, wird eine gute Beziehung zu älteren Gläubigen entstehen, die ebenfalls ein Leben mit dem Herrn führen. In der geistlichen Entwicklung, die Timotheus durchlaufen hatte, war er nun so weit gekommen, dass Paulus ihm einen selbständigen Auftrag geben konnte. Er konnte ihn zu einer schwierigen Versammlung wie Korinth schicken. Das zeigt das Vertrauen, das Paulus zu ihm hatte. Hier liegt eine Belehrung für ältere Gläubige, jungen Gläubigen das Vertrauen zu schenken, das sie verdienen. Paulus wusste, dass Timotheus nichts anderes lehren würde als das, was er von ihm gelernt hatte. Seine Arbeit würde von diesem jungen Mann nicht abgebrochen, sondern gerade unterstützt werden. 1Kor 16,11. Nun war Timotheus sicher kein Kraftprotz, der mit einer großen Dosis Freimütigkeit zu den Korinthern kam, um ihnen zu dienen. Man bekommt den Eindruck, dass er eher ein zaghafter, etwas schüchterner junger Mann war, der regelmäßig ermuntert und angespornt werden musste (2Tim 1,6-8). Das konnte für die Korinther ein Anlass sein, ihn zu verachten. Für eindrucksvolle, mitreißende Redner waren sie zu haben. Da blieb ihnen vor Erstaunen über die Redegabe der Mund offen stehen. Der Inhalt war weniger wichtig, Hauptsache, es wurde gut vorgetragen. Auch heute geht es immer noch darum, wie jemand „rüberkommt“. Was er zu sagen hat, ist Nebensache. Lass dich davon nicht anstecken. Beurteile alles, was du zu hören bekommst, anhand des Wortes Gottes und nicht nach der Art und Weise, wie es gesagt wird. Sonst kannst du dich leicht täuschen. So lief es also bei Timotheus nicht. Die Korinther sollten nicht gebannt auf sein Auftreten achten oder wie er „rüberkam“, sondern der Botschaft Gehör schenken, die er brachte. Dass sie ihn akzeptierten, konnten sie zeigen, indem sie ihn aufnahmen, seinen Belehrungen gehorchten und ihn danach in Frieden geleiteten, wenn er zu dem Apostel zurückkehrte. Paulus wartete auf sein Kommen und war gespannt auf alles, was er erlebt haben würde. Timotheus würde übrigens nicht allein kommen, sondern von einigen Brüdern begleitet werden. Es würde eine gute Gelegenheit sein, Erfahrungen auszutauschen und den Herrn für alles zu preisen, was Er bewirkt hatte. Das ist das Schöne an Begegnungen mit anderen Geschwistern. Besonders in der Urlaubszeit können solche Begegnungen mit Gläubigen, die man sonst nicht kennen gelernt hätte, von großem Segen sein. Du erfährst von ihnen, wie sie mit dem Herrn leben und was Er in ihrem Leben getan hat, und du kannst berichten, was der Herr dir bedeutet und was Er in deinem Leben getan hat. 1Kor 16,12. Ein anderer Diener, den Paulus hier nennt, ist Apollos. Auch bei Apollos hatte Paulus vorzügliche Eigenschaften gefunden, mit denen er anderen dienen konnte. Aber du siehst hier, dass das Verhältnis von Paulus zu Apollos ein anderes war als das zu Timotheus. Dem Timotheus konnte Paulus Aufträge geben, die Timotheus dann ausführte. Ein paar weitere Männer dieser Art findest du in Titus 3 (Tit 3,12). Wenn sie irgendwo hinkamen, kamen sie im Namen des Apostels und konnten mit seiner Autorität auftreten. Im Fall von Apollos war das anders, wie du hier sehen kannst. Paulus wollte gern, dass auch er nach Korinth ginge, um den Gläubigen dort zu dienen. Er hatte ihn sehr dazu gedrängt. Schon mehrmals hatte er seine ganze Überzeugungskraft gebraucht, um Apollos dazu zu bewegen. Es war ihm nicht gelungen. War Paulus menschlich vorgegangen? Ich denke nicht. Seine Liebe zu den Korinthern suchte jede Gelegenheit, um ihnen zu dienen. Dennoch meinte Apollos, auf dieses Ansinnen von Paulus nicht eingehen zu sollen. Nicht dass er die Bitte von Paulus ignoriert hätte. Er hatte vor dem Herrn erwogen, ob er gehen sollte, und kam zu dem Schluss, dass er dann gehen sollte, wenn sich eine Gelegenheit bieten würde. Auf jeden Fall ging er nicht gleich. Ein wichtiger Grund, warum er nicht sofort ging, kann in seiner Liebe zu Paulus gelegen haben: Er wollte nicht gegen ihn ausgespielt werden. Du weißt vielleicht noch aus Kapitel 9, dass es dort Leute gab, die die Apostelschaft von Paulus anzweifelten. Wenn Apollos nun kommen würde, hätten argwöhnische Gläubige den Schluss ziehen können, dass Paulus selbst nicht zu kommen wagte. In Apollos siehst du einen Diener, der von einem anderen Diener gebeten wird, etwas zu tun, danach aber selbst mit dem Herrn darüber spricht und zu einer eigenständigen Entscheidung kommt. Das ist auch in deinem geistlichen Wachstum eine sehr wichtige Entwicklung. Am Anfang wirst du von anderen Brüdern zu dem einen oder anderen Dienst mitgenommen werden, den sie für den Herrn tun. Ich hoffe jedenfalls, dass es solche Brüder in deiner Umgebung gibt, die dich in eine Arbeit für den Herrn einbeziehen, damit du Erfahrungen machen kannst. Je mehr du geistlich wächst, desto mehr wirst du in deinem eigenen Verhältnis zum Herrn merken, dass Er dich gebrauchen will. Dabei kannst du deinerseits wieder anderen die Gelegenheit bieten, geistliche Erfahrungen im Dienst für den Herrn zu machen. 1Kor 16,13. Timotheus war unterwegs. Apollos und auch Paulus selbst würden später noch kommen. Inzwischen sollten die Korinther wachen, d. h. die Augen offen halten, um zu erkennen, wo Gefahren durch falsche Lehren drohten. Sie sollten den Angriffen des Feindes gegen den Glauben die Stirn bieten und auf dem Fundament des Glaubens fest stehen, so wie sie es von Paulus gehört hatten und auch in diesem Brief lesen konnten. Sie sollten sich wie Männer verhalten, die den Kampf nicht scheuen und sich darin stark erweisen. Schwachheit und Schläfrigkeit sind nicht am Platz, wenn es darum geht, das festzuhalten, was wir von Gott in seinem Wort empfangen haben. 1Kor 16,14. Um gemeinsam stark zu sein, braucht man Liebe zueinander und nicht Neid oder Missgunst. Die Liebe ist das gegenseitige Band, das am meisten Kraft gibt, um jeden Angriff des Feindes abzuwehren. Lies noch einmal 1. Korinther 16,10–14. Frage oder Aufgabe: Nenne die Unterschiede zwischen Paulus, Timotheus und Apollos. Worin kannst du dich mit jedem von ihnen vergleichen? Letzte Ermahnungen und Grüße1Kor 16,15. Am Schluss seines Briefes lenkt Paulus jetzt noch einmal die Aufmerksamkeit auf eine Familie. Damit hatte er seinen Brief auch begonnen. In Kapitel 1 nennt er als Anlass für das Schreiben seines Briefes, dass er von den Hausgenossen der Chloe verschiedene Dinge gehört hatte (1Kor 1,11). Er nennt dort auch das Haus des Stephanas (1Kor 1,16). Er hatte die ganze Familie getauft. Auf diese Familie kommt er jetzt zurück. Er kann sie als eine Familie bezeichnen, die anderen Gläubigen gedient hatte. In den vorigen Versen bist du Paulus, Timotheus und Apollos begegnet, die als besondere Diener des Herrn ihren Auftrag erfüllten. Hier findest du einen Bruder, Stephanas, der mit seiner ganzen Familie dem Herrn diente. Dem Herrn zu dienen bedeutet ganz konkret, den Geschwistern zu dienen. Das ist der Mühe wert. Ich bin davon überzeugt, dass ein außerordentlich dringender Bedarf an solchen Familien besteht. Der größte Teil des Elends in der Welt und in den Versammlungen ist auf fehlende häusliche Gemeinschaft zurückzuführen. Väter und Mütter nehmen in der Familie nicht mehr den Platz ein, den Gott ihnen angewiesen hat. Kinder hören nicht mehr auf das, was ihre Eltern sagen. Das sind äußerst schädliche Entwicklungen. Aber von Familien wie der des Stephanas geht etwas aus. Dieser Bruder war mit seiner Familie als Erster in der Gegend von Achaja zur Bekehrung gekommen. Beweise für die Echtheit dieser Bekehrung werden anschließend reichlich gegeben. Einer dieser Beweise war seine Bereitschaft zum Dienst an Mitgläubigen. Dienen heißt, den niedrigsten Platz einzunehmen. Dadurch, dass sie diesen Platz einnahmen, strahlte von Stephanas und den Seinen etwas aus. 1Kor 16,16. Stephanas hatte keine offizielle Anstellung als Ältester oder etwas dergleichen. Er forderte diesen Platz auch nicht. Aber aufgrund seiner Lebensführung konnte Paulus die Korinther ermahnen, sich ihm unterzuordnen. Du tust gut daran, dich solchen Gläubigen unterzuordnen, die in ihrem Familienleben zeigen, dass sie das Wort des Herrn ernst nehmen. Sie haben dir etwas zu bieten, wodurch dein eigenes Leben mit dem Herrn bereichert wird. Das gilt nicht nur für Familien; ordne dich allen unter, die dem Herrn hingebungsvoll dienen. Du kannst davon lernen, es bringt dich näher zum Herrn. Diese Unterordnung ist etwas, das in unserer Zeit kaum noch erwähnt werden darf. Wir sind alle mündig, und dich zum „Sklaven“ zu machen passt nicht zu deinen Rechten, so behauptet man. Unterordnung ist jedoch keine Kriecherei. Es ist eine Haltung des Respekts vor dem anderen und der Beachtung seiner Rechte. Es ist die Haltung, die der Herr Jesus während seines Lebens auf der Erde gegenüber seinem Gott und Vater hatte. 1Kor 16,17. Stephanas war ein Mann, der dem Apostel ein warmes Herz bewies. Mit zwei anderen war er zu Paulus gereist. Wie hatte Paulus sich darüber gefreut! Freust du dich auch so, wenn Brüder zu dir kommen, um die Dinge des Herrn mit dir zu teilen? Paulus brauchte solche Besuche, und das umso mehr, als er von den Korinthern nicht gerade mit größter Dankbarkeit behandelt worden war. Er hatte mehr Ablehnung als Dank von ihnen erfahren. Er hatte sich sehr intensiv für sie eingesetzt, aber von Erkenntlichkeit war nicht viel zu sehen gewesen. Natürlich soll es einem Diener nicht um Dank und Schulterklopfen gehen. Einem echten Diener soll es darum gehen, dass seine Belehrungen bei den Gläubigen Wirkung zeigen. Wenn ein Dienst angenommen wird, ist die Folge, dass eine herzliche Beziehung zwischen dem Diener und den Gläubigen entsteht, und das war bei den Korinthern nicht der Fall. Aber nun kamen ein paar Brüder aus Korinth, die seinen Dienst angenommen und geschätzt hatten. Nicht um Paulus’ willen, sondern weil er Christus predigte. Wenn Christus das Thema des Dienstes ist und die Herzen sich Ihm öffnen, entsteht immer Gemeinschaft. Diese Brüder hatten das Herz offensichtlich am rechten Fleck. Sie machten das gut, was die Korinther versäumt hatten. 1Kor 16,18. Sie hatten „seinen Geist erquickt“. Vielleicht hatte er überlegt, wie es wohl mit den Korinthern weitergehen sollte. Er hätte leicht trübsinnig werden können. Du kannst dir das vielleicht vorstellen, wenn du dein eigenes Lebenswerk an diesem Ort so hättest scheitern sehen. Dann kamen diese Brüder. Wie gut hat ihm das getan! Und wenn die Korinther ehrlich waren, mussten sie zugeben, dass diese Brüder, die Paulus so erquickten, auch sie oft mit ihrem Dienst erquickt hatten. Mit solchen Brüdern sollten sie behutsam umgehen, weil sie von großem Wert waren. Hoffentlich kennst auch du solche Brüder; sorge dafür, dass du sie anerkennst, d. h. dass du auch auf sie hörst. 1Kor 16,19. Dann folgen die Grüße. Es werden einige Namen genannt. Zunächst die Versammlungen in Asien. Zu jener Zeit bestand eine enge Verbindung zwischen den örtlichen Versammlungen. Sie kannten einander und pflegten Kontakte miteinander. Das Überbringen von Grüßen ist ein Zeichen der Verbundenheit. Auf diese Weise können örtliche Versammlungen auch in den Zeiten der Verwirrung, in denen wir leben, ihre Verbundenheit erfahren. Das ist etwas sehr Einfaches und zugleich sehr Schönes und Wertvolles. Aquila und Priszilla sind die Einzigen, die mit Namen genannt werden, zusammen mit der Versammlung, die in ihrem Haus zusammenkam. In den ersten Versen von Apostelgeschichte 18 kannst du lesen, dass Paulus dieses Ehepaar in Korinth kennen gelernt hatte (Apg 18,1-3). Es war ein Ehepaar, das ein Herz für den Herrn hatte. Paulus nennt sie in seinen Briefen verschiedene Male. Du musst einmal nachlesen, was alles über sie berichtet wird. Hier steht, dass ihr Haus den Geschwistern offen stand, zur Ehre Gottes. Da sie einige Jahre in Korinth gewohnt hatten, werden sie dort eine Verbindung mit den Gläubigen bekommen haben, die sie immer noch empfanden. 1Kor 16,20. Im Weiteren richtet Paulus die Grüße aller Brüder aus. Durch den Glauben an den Herrn Jesus gibt es eine Verbindung zwischen allen, die Ihn kennen und lieb haben. Grüße aus der Entfernung auszurichten kann manchmal einfacher sein, als Gläubige zu begrüßen, die du regelmäßig triffst. Du kennst ihre Schwächen und Unarten so gut, dass es dir manchmal schwer fällt, solche Geschwister herzlich zu begrüßen. Daher der Aufruf, einander mit heiligem Kuss zu grüßen. Es geht dabei weniger um den Kuss als um die Aufrichtigkeit bei der Begrüßung; es sollte keine scheinheilige Begrüßung sein. 1Kor 16,21. Als Letztes folgt der eigenhändig geschriebene Gruß von Paulus. Er schrieb seine Briefe bis auf eine Ausnahme nämlich nicht selbst. Er diktierte, und ein anderer schrieb; am Ende schrieb er dann als eine Art Unterschrift seinen Gruß darunter. Schlag das einmal nach am Ende der verschiedenen Briefe. Möglicherweise hatte Paulus ein Augenleiden und konnte deshalb nicht selbst – oder jedenfalls nur sehr schwierig – schreiben (Gal 4,14-15). 1Kor 16,22. Dann hat er noch ein sehr ernstes und eindringliches Wort an jemand, der den Herrn nicht lieb hat. Ob es unter den Korinthern Menschen gab, die den Herrn nicht lieb hatten? Ob es unter uns solche gibt? Liebe zum Herrn kann man nur dadurch zeigen, dass man das tut, was Er gesagt hat. In Johannes 14 stehen dazu zwei schöne Aussagen (Joh 14,21; 23). Die Korinther konnten ihre Liebe zum Herrn dadurch zeigen, dass sie auf das hörten, was Paulus ihnen in diesem Brief geschrieben hatte. Dasselbe gilt auch für uns im Blick auf die gesamte Bibel. Es geht nicht um unser Versagen, sondern darum, ob wir wirklich das tun wollen, was der Herr sagt, und zwar aus Liebe zu Ihm, was es uns auch kosten möge. Wer diesen Wunsch nicht hat, zieht sich einen Fluch zu. Maranatha! Das bedeutet: „Der Herr kommt“ oder „Herr, komm!“ Es bezieht sich auf das Kommen des Herrn. Wer Ihn lieb hat, wartet auf Ihn. Für den, der Ihn nicht lieb hat, bedeutet sein Kommen Gericht. 1Kor 16,23. Bis dahin wünscht Paulus ihnen die Gnade des Herrn. Wenn wir uns oft schwach fühlen, ist glücklicherweise immer diese Gnade da, die uns hilft, auszuharren. 1Kor 16,24. Zum Schluss bezeugt er ihnen seine Liebe, die er in Christus Jesus zu ihnen allen hatte. Liebe hatte ihn veranlasst, diesen Brief zu schreiben, Liebe zu seinem Herrn und Liebe zu den Seinen. Nur durch die Liebe sind wir in der Lage, einander zu dienen und näher zum Herrn zu bringen und Ihn als örtliche Versammlung gemeinsam zu verherrlichen. Lies noch einmal 1. Korinther 16,15–24. Frage oder Aufgabe: Hast du den Herrn lieb? © 2023 Autor G. de Koning Kein Teil der Publikationen darf – außer zum persönlichen Gebrauch – reproduziert und / oder veröffentlicht werden durch Druck, Fotokopie, Mikrofilm oder irgendwelche andere Weise ohne die vorherige schriftliche Genehmigung des Daniel-Verlages, Retzow, Deutschland, oder des Autors. |