Joshua 20 Kingcomments Bibelstudien EinleitungNachdem alle Stämme ihr Erbteil empfangen haben, gibt der HERR Josua den Auftrag, sechs Zufluchtsstädte zu bestimmen. Drei davon liegen im Land und drei jenseits des Jordan. Die drei Zufluchtsstädte im Land liegen alle drei im Gebirge (Jos 20,7), also hochgelegen und dadurch gut sichtbar. Die Zufluchtsstädte sind eine Maßnahme Gottes für den Fall eines Totschlags. Der Totschläger kann dahin flüchten, wenn er durch ein Unglück jemanden getötet hat. Jede örtliche Gemeinde darf solch eine Zufluchtsstadt sein. Jeder Mensch, der sich bewusst wird, dass er schuldig ist am Tod des Herrn Jesus, darf dahin flüchten. Er hört dort von der Vergebung seiner Sünden, die ihm aufgrund desselben Todes Christi geschenkt werden kann. Wer nicht dahin flüchtet, kommt um durch die Hand des Bluträchers, das ist Gott selbst. „Es ist furchtbar, in die Hände des lebendigen Gottes zu fallen!“ (Heb 10,31). Der Auftrag, Zufluchtsstädte zu bestimmenGott hat immer Zufluchtsstädte in seinen Gedanken gehabt (2Mo 21,12; 13; 4Mo 35,9-15). Drei namentlich genannte Zufluchtsstädte sind bereits jenseits des Jordan bestimmt worden (5Mo 4,41-43). Jetzt werden noch drei Städte im Land bestimmt. Darüber hat Mose auch schon in den Ebenen Moabs gesprochen (5Mo 19,1-7). Aber bevor sie namentlich genannt werden, sagt der HERR erst, für wen die Zufluchtsstädte gedacht sind. Für wen die Zufluchtsstädte gedacht sindGott sieht voraus, dass es geschehen kann, dass jemand aus dem Volk sich des Landes unwürdig macht. Bei Totschlag wird das Land durch Blut verunreinigt. Ein Totschläger kann durch den Bluträcher getötet werden. Er kann im Erbteil nicht am Leben bleiben. In seiner Gnade sorgt Gott vor für den Fall, dass jemand versehentlich durch ein Unglück einen anderen tötet. Das ist ein großer Unterschied zu jemandem, der bewusst einen anderen tötet. In dem einen Fall wird nur von einer schuldigen Hand gesprochen, im anderen Fall auch von einem schuldigen Herzen. Wenn es durch ein Unglück geschieht, kann das Erbteil doch noch genossen werden, allerdings in eingeschränktem Maß, nämlich in einer der Zufluchtsstädte. Wir können das auf den Tod des Herrn Jesus anwenden, wodurch das Volk sich selbst als unwürdig erwiesen hat, weiterhin im Erbteil zu leben. Aber Gott rechnet dem Volk das Töten des Herrn Jesus nicht als bewusst getan zu. Darum betet der Herr Jesus am Kreuz: „Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun!“ (Lk 23,34; Apg 3,17; 1Tim 1,13). So wie jeder Totschläger, hat auch das Volk sein Zuhause verlassen müssen. Gläubig gewordene Israeliten haben das verkehrte Geschlecht durch die Taufe verlassen müssen (Apg 2,40; 41). Diejenigen, die das tun, nehmen dadurch einen neuen Platz ein. Sie nehmen Zuflucht in die Gemeinde, ihre Freistadt (vgl. Heb 6,18). Das ist noch immer so. Wir können dies auch auf die örtliche Gemeinde anwenden, die eine Zufluchtsstadt für jeden sein soll, der auf der Flucht vor dem Gericht Gottes über seine Sünden ist. Dort kann er von Bekenntnis und Vergebung hören. Das Entkommen vor dem Bluträcher durch das Hineingehen in die Zufluchtsstadt beginnt mit einem ehrlichen Bekenntnis im Stadttor, dem Ort, wo die Regierung der Stadt Recht spricht (Rt 4,1; 11). Die Gemeinde Israels (Jos 20,6) muss feststellen, ob es durch ein Unglück geschehen ist. Wenn der Totschläger für nicht schuldig befunden wird, darf er in die Stadt kommen. Stephanus sagt zu den Ältesten von Israel, dass sie Mörder „des Gerechten“, des Herr Jesus, sind (Apg 7,52). Für sie gibt es keine Freistadt. Darum ist im Jahr 70 n. Chr. durch die Verwüstung Jerusalems das Urteil über sie gekommen. Dauer des Aufenthaltes in der ZufluchtsstadtDer Tod des Hohenpriesters bedeutet auch das Ende seines Dienstes. Prophetisch bedeutet das, dass der Herr Jesus, der jetzt seinen Dienst im himmlischen Heiligtum für die Gemeinde ausübt, diesen Dienst beendet, wenn Er die Gemeinde zu sich genommen hat. Die Folge ist, dass Er wieder mit Israel in Verbindung tritt, das durch Ihn wieder in das irdische Erbteil gebracht wird. Es gibt auch eine Anwendung auf uns, für die diese Dinge in erster Linie geschehen und geschrieben sind (1Kor 10,6; 11). Die Geschichte der Christenheit ist dieselbe wie die Israels. Die abgefallenen Christen werden umkommen, sie werden kein Erbteil haben. Wo Irrlehre über den Herrn Jesus ist, ist Mitschuld am Tod des Herrn Jesus. Irrlehrer weisen Ihm durch ihre Irrlehre einen Platz außerhalb der Christenheit zu. Sie sagen gewissermaßen, dass für Ihn, den Christus der Heiligen Schrift, kein Platz in der Christenheit ist. So erklären sie Ihn geistlicher Weise für tot. Aber man muss unterscheiden: Einerseits gibt es die Verführer und Irrlehrer und andererseits die große Menge, die sich in Unwissenheit am Totschlag des Herrn Jesus schuldig macht. Wer gegen besseres Wissen an einem Ort bleibt, wo es für den Christus der Schriften keinen Platz gibt, wird ein bewusster Totschläger. Es ist unvermeidbar, dass er in die Hände des Bluträchers fällt, weil er in dieser Bosheit mitgerissen wird. Wer jedoch zu der Erkenntnis kommt, dass der Christus Gottes „ermordet“ wird in der Kirche oder Gruppe, in der er sich befindet, darf Zuflucht nehmen zur Zufluchtsstadt. Das ist eine örtliche Gemeinde, in der Christus, in Übereinstimmung mit dem, was Gott über Ihn in seinem Wort bekannt gemacht hat, im Mittelpunkt steht. Die Zufluchtsstädte und für wen sie bestimmt sindDie Städte wurden „geheiligt“, das heißt von den anderen Städten für Gott abgesondert, für ein durch Ihn bestimmtes Ziel. Die drei Städte jenseits des Jordan werden noch nach ihrer Lage von Süden nach Norden genannt. Die Städte im Land werden von Norden nach Süden genannt. Kedes (bedeutet „heilig“) liegt im Norden, in Galiläa. Der Herr Jesus hat dreißig Jahre in Nazareth in Galiläa gewohnt. Da hat Er gedient und seine Jünger und die Volksmengen unterwiesen. Er ist für sie eine Zufluchtsstadt. Sichem (bedeutet „Schulter“) liegt in der Mitte, in Ephraim. Bei Sichem liegt die Quelle Jakobs (Joh 4,5; 6), wo der Herr Jesus mit der Frau aus Samaria spricht und Er für sie die Zufluchtsstadt wird (Joh 4,4-7). Hebron (bedeutet „Gemeinschaft“) liegt im Süden. Wer zum Herrn Jesus Zuflucht nimmt, bekommt Gemeinschaft mit Ihm, dem Heiligen Gottes. Das Kennzeichen einer Zufluchtsstadt ist, dass sie im Gebirge, das heißt hoch oben, liegt (vgl. Mt 5,14). Das spricht von einem erhöhten Platz im Land. Die Zufluchtsstadt ist für alle sichtbar als ein fortdauerndes Zeichen der Gnade Gottes. Die Zufluchtsstädte sind auch Leviten-Städte. Wer Zuflucht genommen hat, befindet sich in einer Umgebung, wo man in der Gegenwart des Priesterdienstes und der Unterweisung ist. Man hat das Erbteil verloren, aber es gibt auch Gewinn, indem man fortwährend bei den Leviten ist. Es ist ein großes Vorrecht in der Endzeit, in der wir leben, in einer Stadt – als Bild einer örtlichen Gemeinde – zu sein, wo man versteht, was Priesterdienst ist und wo Gottes Wort sauber ausgelegt wird. © 2023 Autor G. de Koning Kein Teil der Publikationen darf – außer zum persönlichen Gebrauch – reproduziert und / oder veröffentlicht werden durch Druck, Fotokopie, Mikrofilm oder irgendwelche andere Weise ohne die vorherige schriftliche Genehmigung des Daniel-Verlages, Retzow, Deutschland, oder des Autors. |