Malachi 4 Kingcomments Bibelstudien Deutsches Vers (3,19) Der Tag des HERRN kommtDer kommende Tag ist der Tag des HERRN, das ist die Zeit, in der Christus die Weltherrschaft einfordert und ausüben wird. Dann ist es aus und vorbei mit dem „menschlichen Tag“ (1Kor 4,3), das ist die Zeit, in der der Mensch alles im Griff hat, die Zeit, in der wir leben. Der Tag des HERRN kommt „brennend wie ein Ofen“, was bedeutet, dass dieser Tag durch das Gericht eingeläutet wird. „Brennend wie ein Ofen“ weist auf die Intensität des Feuers, seine Hitze, hin und zeigt die Größe der Rache Gottes (2Thes 1,7; 8). Die Übermütigen wurden von den untreuen Gliedern des Volkes Gottes glücklich gepriesen (Mal 3,15). Jetzt sind es die Übermütigen und Gottlosen des Volkes selbst, die nichts weiter sein werden als Stoppeln im lodernden Feuer von Gottes Gericht. Das ist alles, was von der Arroganz und Überheblichkeit übrig bleibt. Der Kontrast zwischen dem, was sie sich in ihrem Leben ohne Gott vorstellen, und ihrer hoffnungslosen Lage im Feuer des Gerichts, kann nicht dramatischer gemalt werden. Noch einmal sagt Maleachi, dass der Tag, der kommt, sie in Flammen setzen wird. „Unser Gott ist ein verzehrendes Feuer“ (Heb 12,29). Er richtet radikal alle, die Ihn verworfen haben. Es bleibt nichts von ihnen auf der Erde übrig. „Weder Wurzel noch Zweig“ wird ihnen gelassen. Sie sind die beiden Enden des Baumes: die Wurzel tief in der Erde und der Zweig hoch in der Luft. Wenn die Wurzel einmal ausgerottet ist, kann nichts mehr aus ihr wachsen. Wenn der Zweig einmal ausgerottet ist, kann er keine Wurzeln schlagen. Das Gericht ist total. Gott wird alle Ärgernisse und Stolpersteine aus seinem Reich entfernen und sie ins Feuer werfen (Mt 13,41; 42). Übrigens geht es hier um das Erscheinen des Herrn Jesus auf der Erde und nicht um sein Kommen für die Gemeinde in der Luft (1Thes 4,16). Von letzterem wird kein Ungläubiger Zeuge sein. Wenn Er auf der Erde erscheint, wird dies zusammen mit der Gemeinde sein und jedes Auge wird Ihn sehen (Off 1,7). Deutsche Versen (3,20-3,21) Die Sonne der Gerechtigkeit geht aufIn diesen beiden Versen sehen wir den enormen Gegensatz zwischen dem, was die Gottlosen und die Gläubigen erwartet. Wieder sehen wir die Furcht vor dem Namen des HERRN (Mal 3,20; Mal 3,16). Auf der Erde haben sie für diesen Namen gelitten, aber wenn der Herr Jesus kommt, wird sich die Situation für sie völlig ändern. Nach der dunklen Nacht der großen Drangsal kommt Er als die Sonne der Gerechtigkeit und bringt Licht, Wärme, Freiheit, Freude und Gesundheit (vgl. Jes 60,2; Ps 84,12a; Lk 1,78; 79). Er ist „wie das Licht des Morgens, wenn die Sonne aufgeht, ein Morgen ohne Wolken“ (2Sam 23,4a). Die Sonne ist das Symbol der Herrschaft über den Tag (1Mo 1,16). So ist der Tag des HERRN durch seine Herrschaft gekennzeichnet. Die Strahlen der Sonne werden mit Flügeln verglichen, unter denen Heilung ist. Wenn der Herr Jesus kommt, wird Er die Feinde seines Volkes richten. Aber für sein Volk bringt Er Heilung. Er wird alle Wunden heilen, die seinem Volk zugefügt wurden. Sie werden ein gesundes Volk an Körper und Geist werden. Er macht alles wieder gut. Er bringt Vergebung und Heilung (Ps 103,3). Sein Erscheinen wird der Schreckensherrschaft des Antichristen ein Ende setzen. Die Gläubigen werden aus ihren Verstecken hervorkommen. Sie werden „ausziehen und hüpfen wie Mastkälber“, die nach dem Winter in Freiheit und in der Wärme der Sonne aus dem Stall kommen. Es ist das Bild des Frühlings. Außerdem, dass die Gläubigen des Überrestes vor Freude hüpfen werden, werden sie auch vom Herrn Jesus benutzt werden, um das Gericht an den Gottlosen auszuführen. Diejenigen, die vorher zertreten wurden, werden nun die zertreten, von denen sie zertretet wurden. Es wird eine Umkehrung der früheren Situation sein (vgl. 2Thes 1,6; 7). Hier wird deutlich, dass Christus, wenn Er kommt, nicht in eine Welt eintreten wird, die Ihn willkommen heißt. Er wird nicht in eine Welt eintreten, die durch das Evangelium für Ihn gewonnen wurde. Wenn das der Fall wäre, gäbe es keine Gottlosen, um sie zu zertreten. Deutsches Vers (3,22) MoseMaleachi beginnt mit seinen Schlussworten. Er richtet einen letzten Appell an das Volk. Dabei verbindet er sich als letzter Bibelschreiber des Alten Testaments mit dem ersten Bibelschreiber Mose. Zwischen ihnen liegt ein Zeitraum von mehr als 1000 Jahren. Weil sie beide vom gleichen Geist geleitet werden, gibt es zwischen ihnen keine Meinungsverschiedenheiten. Da es über 400 Jahre lang keinen Propheten geben wird, bis Johannes der Täufer zu predigen beginnt, ist das Volk Gottes umso mehr auf das Wort Gottes durch Mose angewiesen. Maleachi ruft das Volk auf, sich daran zu erinnern. Sie müssen das Gesetz Moses, das Gott ihm – nicht gegeben, sondern – „geboten“ hat, wieder lesen und beachten. Eine Rückbesinnung auf das Wort Gottes ist die einzige Möglichkeit der Wiederherstellung. Das gilt für alle Zeiten, auch für heute (vgl. Jes 8,20). Gott gebot „auf dem Horeb“ das Gesetz „an ganz Israel“. Das Gedenken an das Gesetz Moses ist das Gedenken an die unveränderliche Grundlage von Gottes Bund mit ihnen. Ihre Sicherheit und auch unsere liegt im Gehorsam gegenüber Gottes Wort. Wir brauchen das unveränderliche Wort. Wenn wir es vergessen, müssen wir zu Ihm zurückgeführt werden. Deutsche Versen (3,23-3,24) EliaIm vorherigen Vers wird Mose als der Gesetzgeber vorgestellt. In diesen letzten beiden Versen spricht Maleachi über das Kommen des Elias. Elias Dienst war es, das abtrünnige Volk wieder zum Gehorsam gegenüber dem Gesetz zurückzubringen. In diesen letzten Versen sind Mose und Elia miteinander verbunden. Das Gesetz und die Propheten bleiben, solange die Erde existiert. Wir sehen in Mose einen Rückblick auf die Ursprünge und in Elia einen Blick in die Zukunft, wie es sein wird. Die Beurteilung der Gegenwart muss immer im Licht der Vergangenheit oder der Zukunft erfolgen. Beide Männer zusammen waren von großer Bedeutung für das Volk Gottes, und die Bedeutung ihres Dienstes bleibt auch für zukünftige Generationen bestehen. Wir treffen sie gemeinsam auf dem Berg der Verklärung in der Gegenwart des Herrn Jesus (Mt 17,3). Dies ist ein Vorgeschmack auf die Zeit, in der Christus in Herrlichkeit regiert und alles mit dem übereinstimmt, was beide im Auftrag Gottes dem Volk vor Augen geführt haben. Als der Herr mit seinen drei Jüngern vom Berg heruntergekommen ist, fragen sie Ihn nach Elia (Mt 17,9-13). Auf dem Berg haben sie etwas von dem kommenden Reich geschmeckt. Aber sie wissen auch von diesem Vers hier, in Maleachi. Sie haben aus dem, was die Schriftgelehrten sagen, verstanden, dass Elia erst kommen muss, bevor der Messias offenbart werden kann. Nun haben sie den Messias in dem Herrn Jesus gesehen, aber ohne dass Elia vorher gekommen ist. Der Herr antwortet ihnen, dass Elia sicherlich zuerst kommt. Darin haben die Schriftgelehrten recht, denn es entspricht der Prophezeiung. Gleichzeitig fügt Er hinzu, dass Elia alle Dinge wiederherstellen wird. Das Kommen des Elias stellt alle Dinge wieder her. Auch der Menschensohn muss noch kommen, und zwar in Herrlichkeit auf die Erde. Der Herr Jesus spricht über dieses Kommen in Herrlichkeit. In diesem zeitlichen Zusammenhang ist auch das Kommen von Elia hier in Mal 3,23 zu verstehen. Offenbarung 11 weist uns auf den Dienst von Mose und Elia im Zusammenhang mit dem Kommen des Herrn Jesus auf die Erde hin (Off 11,3-6). Bevor Er auf diese Weise kommen wird, muss Er dem Volk als der verheißene Messias vorgestellt werden, um zu sehen, ob das Volk Ihn annehmen wird. Er ist in Erniedrigung zu seinem Volk gekommen, um sein Volk zu prüfen. Das Ergebnis war, dass Er verworfen wird, wie Gott es in den Propheten vorhergesagt hat. Weil Johannes der Täufer im Geist und in der Kraft des Elias gekommen ist (Lk 1,17), kann der Herr Jesus sagen, dass Elia bereits gekommen ist. Aber sie haben auch Johannes als seinen Wegbereiter verworfen (Mal 3,1; Jes 40,3-5). Nach dieser Erklärung verstehen die Jünger, dass in Johannes dem Täufer Elia bereits gekommen ist, dass aber das Volk als Ganzes nicht auf seine Botschaft gehört hat und deshalb nicht bereit ist, den Messias zu empfangen. Maleachi hat auch über das Kommen von Johannes dem Täufer gesprochen (Mal 3,1). Wenn Johannes der Täufer mit seiner Botschaft angenommen worden wäre, dann wäre er Elia gewesen. Er verrichtete seinen Dienst im Geist und in der Kraft des Elia und bezeugte den kommenden Messias. Aber Johannes wurde enthauptet, und Christus wurde gekreuzigt. Deshalb wird Elia noch einmal kommen. Er wird wiederkommen, um die Herzen zu prüfen im Hinblick auf den kommenden Messias, der dann nicht in Niedrigkeit, sondern in Herrlichkeit kommen wird. Der Zweck des Kommens von Elia ist es, die Beziehung zwischen den Generationen wiederherzustellen, um sie geistlich bereit zu machen, den Messias zu empfangen (Mal 3,24). Familien werden heute immer mehr durch den Verlust der elterlichen Autorität ruiniert. Autorität ist der Rahmen, in dem die richtigen Beziehungen zwischen Eltern und Kindern entwickelt werden. Der Teufel ist damit beschäftigt, uns geistlich unserer Kinder zu berauben. Es ist wegen unserer veränderten Sicht auf unsere Kinder, dass er Erfolg hat. Deshalb müssen zuerst die Herzen der Väter zu ihren Kindern und dann erst die der Kinder zu ihren Vätern gewandt werden. Diese Wiedervereinigung ist die Grundlage für den Segen. Wenn es hier keinen Durchbruch gibt, muss der HERR das Land mit einem Bann schlagen, wenn Er kommt. Der Herr Jesus wird in der Tat bei seinem Kommen das Land mit einem Bann schlagen müssen. Wir sehen wie Kinder ihren Eltern zunehmend ungehorsam sind (2Tim 3,2). Immer mehr Kinder wissen nicht einmal mehr, wer ihre Eltern sind. Ein normales, biblisches Familienleben verschwindet mehr und mehr aus der Gesellschaft. Aber es wird auch solche geben, die durch das Wirken von Gottes Geist zur Umkehr kommen werden. Sie werden auf den Ruf zur Umkehr hören und in ihren Familienbeziehungen wiederhergestellt werden. Der Bann betrifft sie nicht. Wenn der Herr Jesus kommt, gehen sie mit Ihm in das Friedensreich. Dort, unter seiner gesegneten Herrschaft, werden sie alle Segnungen genießen, die eine Familie auf der Erde genießen kann. Mit diesen Worten über den Dienst von Mose und Elia endet das prophetische Zeugnis des Alten Testaments. Gott sendet danach etwa 450 Jahre keine Boten mehr zu seinem Volk, bis Er im Neuen Testament wieder durch Johannes den Täufer zu ihnen spricht. © 2023 Autor G. de Koning Kein Teil der Publikationen darf – außer zum persönlichen Gebrauch – reproduziert und / oder veröffentlicht werden durch Druck, Fotokopie, Mikrofilm oder irgendwelche andere Weise ohne die vorherige schriftliche Genehmigung des Daniel-Verlages, Retzow, Deutschland, oder des Autors. |