4.Mose 4
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Der Dienst der Kehatiter

Die Ersten, deren Aufgaben näher beschrieben werden, sind die Söhne Kehats. Sie haben die wichtigste Aufgabe: die Sorge für die Dinge, die im Heiligtum und im Allerheiligsten standen. Um diese Tätigkeit zu verrichten, mussten sie zwischen 30 und 50 Jahre alt sein. Für uns sind die Altersangaben nicht buchstäblich, sondern geistlich anzuwenden. Es ist die Zeit der Kraft. Die Sorge für die heiligen Dinge erfordert geistliche Stärke. Wir müssen dem Herrn die besten Jahre unseres Lebens weihen. Es gibt Aufgaben in der Gemeinde, die ein Jungbekehrter nicht erfüllen kann (1Tim 3,2; 6).

In Verbindung mit dem Dienst der Leviten wird auch noch von anderen Altersangaben gesprochen:
1. Ab 25 Jahren durften sie bereits bestimmte Tätigkeiten verrichten (4Mo 8,24).
2. Später, zur Zeit Davids, durften sie bereits mit 20 Jahren beginnen (1Chr 23,24; Esra 3,8).

Für den Transport der Gegenstände der Stiftshütte sollten diese in „Reisekleidung“ verpackt werden. Über die Gegenstände kommen verschiedene Decken:

Über die Bundeslade (4Mo 4,5; 6):
1. der Vorhang – 2. eine Decke aus Seekuhfell – 3. ein Tuch aus blauem Purpur.

Über den Tisch (4Mo 4,7; 8):
1. ein Tuch aus blauem Purpur – 2. ein Tuch aus Karmesin – 3. eine Decke aus Seekuhfell.

Über den Leuchter (4Mo 4,9; 10):
1. ein Tuch aus blauem Purpur – 2. eine Decke aus Seekuhfell.

Über dem goldenen Altar (4Mo 4,11; 12):
1. ein Tuch aus blauem Purpur – 2. eine Decke aus Seekuhfell.

Über dem kupfernen Altar (4Mo 4,13; 14):
1. ein Gewand aus rotem Purpur – 2. eine Decke aus Seekuhfell.

Bedeckung der Bundeslade

Bevor die Kehatiter ihre Arbeit beginnen konnten, sollten zunächst die Priester in Tätigkeit treten. Als Erstes wird die Besorgung der Bundeslade vorgenommen. Sie ist für Gott das Wichtigste. Die Priester bedeckten die Lade mit dem Vorhang, darüber legten sie eine Decke von Seekuhfellen (Dachsfellen) und darüber kam zum Schluss ein Tuch aus ganz blauem Purpur. Diese sah man, wenn die Lade durch die Wüste getragen wurde.

In all diesem sehen wir eine schöne geistliche Bedeutung für uns. Die Bundeslade stellt den Herrn Jesus vor als Gott (Gold) und Mensch (Holz), der das Versöhnungswerk (Sühnedeckel) vollbracht hat, womit Er alle heiligen Forderungen Gottes erfüllt hat (Cherubim). Bevor wir als Kehatiter die Wahrheit von dem Herrn Jesus durch die Wüste tragen können, bevor wir die Wahrheit an andere weitergeben, sollen wir erst als Priester damit beschäftigt gewesen sein. Wir sollen zuerst die Wahrheit Gott in Anbetung gebracht haben, bevor wir davon etwas anderen zeigen können und so die Wahrheit an andere weitergeben können. Erst dann können wir eine Wahrheit als unser geistliches Eigentum betrachten. Es geht nicht darum, eine Wahrheit mit unserem Verstand zu erfassen, sondern mit dem Herzen.

Die Wahrheiten von dem Herrn Jesus und der Gemeinde können nicht offen und ohne Bedeckung gegenüber der Welt dargestellt werden. Der Herr Jesus warnt dagegen: „Gebt nicht das Heilige den Hunden; werft auch nicht eure Perlen vor die Schweine“ (Mt 7,6). Hunde und Schweine sind unreine Tiere. Die Wahrheiten sollen entsprechend „bekleidet“ durch die Welt getragen werden.

Die Lade wird zuerst mit dem Vorhang bedeckt, der den Herrn Jesus in seinem Fleisch vorstellt (Heb 10,20). Menschen der Welt haben Ihn als Mensch gesehen. Aber sie haben nichts Anziehendes an Ihm gefunden (Jes 53,2; 3). Das wird in der Decke aus Seekuhfell dargestellt. Diese Bedeckung war auch ein Schutz gegen allerlei Witterungseinflüsse, sodass diese die Lade nicht beschädigen konnten. So war auch der Herr Jesus durch nichts von außen her anfällig (Joh 14,30).

Die äußere Bedeckung war aus blauem Purpur oder Himmelsblau. Alles an Ihm sprach von dem Himmel. Nikodemus sprach im Namen seiner ungläubigen Kollegen, als er sagte: „Rabbi, wir wissen, dass du ein Lehrer bist, von Gott gekommen“ (Joh 3,2). Seine himmlische Herkunft war nicht zu leugnen. So geben auch wir unser Zeugnis Ihn betreffend in dieser Welt.

Bedeckung des Tisches der Schaubrote

Als Nächstes beschäftigten sich die Priester mit dem Tisch für die Schaubrote. Zuerst kommt ein Tuch aus blauem Purpur darüber. Darauf wurden das Tischgerät und die Schaubrote gelegt. Darüber breitete man ein Tuch aus Karmesin aus. Das Ganze wurde dann mit einer Decke aus Seekuhfell bedeckt. Dann tat man die Stangen daran, um den Tisch durch die Wüste bis an den nächsten Platz, wo das Volk lagerte, zu tragen.

Auch der Tisch (gemacht aus Holz und Gold) spricht vom Herrn Jesus, aber dann verbunden mit der Gemeinde, wovon die 12 Schaubrote sprechen. Auch bei dem Tisch sehen wir in dem Tuch aus blauem Purpur, die erst über den Tisch gelegt wird, den himmlischen Ursprung des Herrn Jesus. Dass das Brot daraufgelegt werden sollte, gibt die enge Verbindung der Gemeinde mit dem Herrn Jesus an. Der Ursprung der Gemeinde ist auch himmlisch. So wie der Tisch die Schaubrote durch die Wüste trug, trägt der Herr Jesus seine Gemeinde durch die Welt. Er sorgt durch seine Gaben an die Gemeinde (wovon die verschiedenen Geräte, die auf dem Tisch liegen, ein Bild sind) dafür, dass die Ordnung der Gemeinde bewahrt bleibt. Die Ordnung der Gemeinde wird von der Umgebung, auch von der Welt, wahrgenommen (Kol 2,5).

Mit dem Entstehen der Gemeinde ist Leiden verbunden. Das wird in dem Tuch aus Karmesin vorgestellt. Der Herr Jesus hat gelitten und sein Blut gegeben, damit sie entstehen konnte (Apg 20,28b). Paulus hat gelitten, um die Wahrheit davon zu verkündigen (Kol 1,24). Was die Welt davon sieht, wird durch die Decke dargestellt, die über das Ganze gelegt wird, eine Decke aus Seekuhfell. In dem Tragen des Tisches mit den Schaubroten durch die Welt, sehen wir ein Bild der Verkündigung der Wahrheit von Christus und der Gemeinde. Diese Wahrheit enthält für die Welt keine Anziehungskraft.

Bedeckung der Leuchter

Über den Leuchter sollen zwei Decken gelegt werden. Der Leuchter spendet Licht im Heiligtum. Das Heiligtum spricht von den himmlischen Örtern und die Gegenstände im Heiligtum sprechen von den himmlischen Dingen (Heb 9,23). Um himmlische Wahrheiten kennen zu können, brauchen wir Licht vom Himmel, das uns vom Heiligen Geist gegeben wird. Das sehen wir daran, dass zuerst wieder ein Tuch aus blauem Purpur den Leuchter bedeckt. Die Decke aus Seekuhfell ist sichtbar für die Welt. Das heißt, dass das Licht, das auch wir verbreiten, von himmlischem Charakter sein soll. Es ist darum für die Welt nicht begehrenswert.

Bedeckung des goldenen Altars

Über den goldenen Altar kam auch ein Tuch aus blauem Purpur. Die Gebete und die Anbetung, wovon dieser Altar spricht (Ps 141,2a; Off 5,8b), müssen den himmlischen Charakter während der Reise durch die Wüste bewahren. Die Decke aus Seekuhfell zeigt, dass es sich um eine Art von Aktivitäten handelt, die für die Welt nichts Anziehendes hat. Der himmlische Wert davon ist der Welt verborgen.

So ist es mit jedem Dienst, der im Heiligtum geschieht; er ist himmlisch seinem Charakter nach, verborgen vor der Welt, und was diese davon sieht, ist für sie nicht anziehend.

Bedeckung des kupfernen Altars

Der kupferne Altar gehörte auch zum Dienst der Kehatiter, weil Gott sich darin offenbarte, ebenso wie in den anderen goldenen Gegenstände. Der Altar spricht von dem Werk Christi für die Sünder, wobei Gott den Sünder einlädt, zu Ihm zu kommen.

Der kupferne Altar wurde nicht mit einem Tuch aus blauem Purpur bedeckt, weil er nicht den himmlischen Charakter zum Ausdruck bringen musste, sondern das Werk, das auf der Erde vollbracht wurde. Der rote Purpur spricht von der königlichen Würde des Herrn Jesus. Aufgrund seines Werkes wird der Herr Jesus als König herrschen. Der Herr Jesus musste durch Leiden zur Herrlichkeit gebracht werden (Heb 2,9). Diese Herrlichkeit wird im Friedensreich für alle sichtbar sein. Das Leiden und die Herrlichkeit danach gehören zusammen (1Pet 1,11). Auch diese Wahrheit hat für die Welt nichts Anziehendes. Das kommt zum Ausdruck durch die äußere Decke aus Seekuhfell.

Alles, was den Kehatitern anvertraut war, sollten sie mit ihren Händen tragen, sei es an Tragestangen oder anderen Trageeinrichtungen (4Mo 4,6; 8; 10; 11; 12; 14). Nichts von allem durfte mit dem Sand der Wüste in Berührung kommen.

Was die Kehatiter tragen sollen

Gott macht eine scharfe Trennung zwischen dem Dienst der Priester und dem der Leviten. Die Leviten durften – mit der Todesstrafe bedroht – nichts von den heiligen Dingen anrühren. Es war nur den Priestern erlaubt, „das Heilige“ anzurühren. Als Anwendung kann genannt werden, dass niemand meinen soll, dass er sich aufgrund seiner Gabe mit himmlischen Dingen beschäftigen darf, andere aber nicht das Recht dazu hätten. Wer das denkt, maßt sich etwas an, das nicht von Gott kommt. Durch diese Auffassung ist die verwerfliche Unterscheidung zwischen Geistlichen und Laien entstanden.

Die Beschäftigung mit heiligen Dingen ist das Vorrecht eines jeden Kindes Gottes. Das Auslegen der Wahrheiten des Wortes Gottes ist eine andere Sache. Da benutzt Gott Gaben, die Er selbst durch seinen Geist gegeben hat.

Die Aufgabe Eleasars

Eleasar ist der dritte Sohn Aarons. Er steht in Verbindung mit dem Land, zu dem das Volk auf der Reise ist. Dort ist er der Hohepriester an seines Vaters Aarons Stelle. Aber jetzt steht er in besonderer Beziehung zu den Kehatitern und den heiligen Geräten (4Mo 3,32).

Um unseren Dienst als Kehatiter recht verrichten zu können, brauchen wir einen himmlischen Hohenpriester. Der Herr Jesus ist dieser vollkommene himmlische Hohepriester, der vollkommen erkennt, wie alles zu Gottes Ehre geschieht. Er kennt den Wert des Öls für das Licht: die Kraft des Heiligen Geistes, die erforderlich ist, um die himmlischen Dinge kennenzulernen. Er kennt den Wert des wohlriechenden Räucherwerks für Gott: Er fügt es den Gebeten der Heiligen hinzu (Off 8,3). Er weiß, wie das Speisopfer für Gott ein tägliches Wohlgefallen ist: die Erinnerung an den Herrn Jesus und sein Leben auf der Erde. Er kennt den Wert des heiligen Salböls: des Heiligen Geistes, durch den allein der ganze Gottesdienst für Gott angenehm ist.

Alles in der Stiftshütte steht unter seiner Aufsicht. Das kann auch nicht anders sein. In der Gemeinde ist das nicht anders. Dort steht alles unter der Aufsicht des Herrn Jesus. Es ist seine Gemeinde. Er weiß, wie alles darin zur Ehre Gottes geschehen soll. Wenn wir uns als wahre Kehatiter Ihm unterwerfen, uns Ihm zur Verfügung stellen, wird unser Dienst für Gott wohlgefällig sein.

Die Kehatiter nicht ausgerottet

Die Familie der Kehatiter soll immer erhalten bleiben. Sie sollen „leben und nicht sterben“, um immer ihren Dienst verrichten zu können. Ihr Leben war abhängig von der Art, wie sie mit den heiligen Dingen umgingen. Darum war es lebenswichtig, dass sie die Anweisungen Aarons und seiner Söhne genau befolgten.

Es spricht davon, dass die Gläubigen sich in ihrem Dienst dem Herrn Jesus unterwerfen sollen und dass sie auch immer ihren Priesterdienst im Auge behalten. Diener sollen immer vor Augen haben, dass ihr Dienst nur dann für Gott Bedeutung hat, wenn er im Gehorsam zu dem Herrn Jesus getan und durch priesterliche Gefühle geleitet wird. Dadurch wird jedem klar, was er zu tun und zu tragen hat. Wer seinen Priesterdienst nicht gut erfüllt, wird auch seinen Levitendienst schlecht verrichten.

Wieder wird auf die Gefahr für Leviten hingewiesen, dass sie nur aufgrund der Tatsache, dass sie Diener sind, das Recht haben würden, in das Heiligtum hineinzugehen. Einen solchen Hochmut kann Gott nicht erlauben und Er wird diesen mit dem Tod bestrafen.

Der Dienst der Gersoniter

Für die Gersoniter galten die gleichen Altersgrenzen wie für die Kehatiter. Sie sollten die Teppiche, die Decken und die Umhänge des Zeltes tragen sowie die dazugehörenden Seile und Geräte. Ihr Dienst bestand besonders darin, dafür zu sorgen, dass all diese Dinge an ihrer rechten Stelle waren und in rechter Weise abgenommen, transportiert und wieder an ihrem Ort aufgehängt wurden.

Diese Decken sprechen von unserem Benehmen, unseren Gewohnheiten, von dem, was die Menschen von uns sehen. Der Herr gibt Diener, die besonders darauf achten, dass die Gläubigen sich entsprechend ihrer Stellung als zur Gemeinde Gottes gehörend benehmen. Sie sollen den Gläubigen helfen, in praktischer Weise zur Ehre des Herrn zu leben. Ihr Dienst ist darauf gerichtet, dass die Gläubigen in ihrem Leben die Kennzeichen des Herrn zeigen.

Die Decken, die unter die Besorgung durch die Gersoniter fielen, sprechen auch von Absonderung. Sie grenzen die Stiftshütte ab gegen die Umgebung, aber nicht nur Absonderung von, sondern auch Absonderung zu Gott hin. Die ganze Stiftshütte war Gott geweiht. Dasselbe gilt für die Gemeinde, die, abgesondert von der Welt, ganz Gott geweiht sein soll.

Der Dienst der Merariter

Nach dem Dienst der Gersoniter, die u.a. für die Absonderung zu sorgen hatten, folgt der Dienst der Merariter, die auf die Einheit bedacht waren. Für die Merariter galten die gleichen Altersgrenzen wie für die Gersoniter und die Kehatiter. Sie hatten für die Pfeiler und die Bretter zu sorgen, die dem Gebäude Festigkeit gaben.

Bretter sind ein Bild der Gläubigen. Riegel und Säulen sind ein Bild der Diener, die die Gläubigen in der Wahrheit befestigen (Gal 2,9a). Ihr Unterricht soll dafür sorgen, dass sie nicht „von jedem Wind der Lehre“ hin und her geworfen werden (Eph 4,14). Sie sorgen dafür, dass die Gläubigen fest im Glauben stehen, und fest verbunden bleiben, alle „in demselben Sinn und in derselben Meinung“ (1Kor 1,10; Kol 2,5). Dann werden sie in ihrem Leben die Dinge so sehen lernen, wie Gott sie sieht. Dies wird sie dann vor Abgleiten bewahren (Heb 2,1).

Musterung je Familie und insgesamt

Nach der Verteilung der Aufgaben wird pro Familie und insgesamt gezählt. Die Gesamtzahl von 22.000 Leviten von einem Monat und darüber (4Mo 3,39) ist groß im Verhältnis zu den Abmessungen der Stiftshütte. Die, welche dort täglich dienten, zwischen 30 und 50 Jahren, waren 8.580. Wenn jeder Levit treu im Dienst steht, wird er seine Arbeit gut bewältigen können, denn sie sind viele, und die Arbeit ist verhältnismäßig gering.

Der Herr gibt auch heute seinen Dienern keine schweren und schwierigen Dinge zu tragen, weder damals noch jetzt (Mt 11,29; 30; vgl. Mt 23,1-4). Nach den Absichten des Herrn dürfte kein Diener überlastet sein. Es gibt viele Diener, mit denen man sich von Zeit zu Zeit ablösen kann. Jedoch verrichten heute viele „Leviten“ ihren Dienst nicht (vgl. Neh 3,5). Der Herr spricht selbst davon, dass die Ernte zwar groß ist, aber der Arbeiter wenige sind (Mt 9,37). Die Folge davon ist, dass vieles von wenigen getan werden muss.

Gezählt in Bezug auf den Dienst

Jeder Gemusterte hat eine eigene Aufgabe. So hat auch jedes Glied der Gemeinde an dem Leib eine besondere Funktion, die durch kein anderes Glied übernommen werden kann (1Kor 12,18). Niemand hat die Freiheit, seine Funktion zu ändern oder zu denken, dass er nicht dazugehört (1Kor 12,14-21).

© 2023 Autor G. de Koning

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